Rommerskirchen Ausstellung zeigt Feuerwehr-Orden

Rommerskirchen · Bernd Klaedtke dokumentiert im Kreiskulturzentrum 120 Jahre Feuerwehrgeschichte anhand von staatlichen Orden.

 Eröffneten die Ausstellung: (v.l.) Frank Wörner, Hans-Georg Fey, Kathrin Wappenschmidt, Bernd Klaedtke und Jan Heinisch.

Eröffneten die Ausstellung: (v.l.) Frank Wörner, Hans-Georg Fey, Kathrin Wappenschmidt, Bernd Klaedtke und Jan Heinisch.

Foto: Linda Hammer

Fachleute sind voll des Lobs und auch für Laien gibt es bei der Ausstellung viel zu entdecken: Unter dem Motto "Das Feuerwehrehrenzeichen Nordrhein-Westfalen im Wandel der Zeit" bietet die von Bernd Klaedtke konzipierte und zusammengestellte Ausstellung einen repräsentativen Querschnitt aus 120 Jahren Ordensgeschichte. 107 Exponate sind im Kulturzentrum zu sehen, nur sechs davon befinden sich nicht im Eigentum des passionierten Ordensammlers.

Als sich Mitte des 19. Jahrhunderts Freiwillige Feuerwehren zu bilden begannen, dauerte es nicht lange, bis die Frage aufkam, wie denn das potenziell lebensgefährliche Engagement gewürdigt werden könnte. "Frühe kommunale Feuerwehrmedaillen lassen sich bereits aus den 60er Jahren des 19. Jahrhunderts nachweisen", sagte Frank Wörner, Feuerwehrmann und Vizepräsident der Deutschen Gesellschaft für Ordenskunde, in seiner Rede zur Ausstellungseröffnung. Zu sehen ist in Sinsteden das "Feuerwehr-Dienst-Ehrenzeichen", das Fürst Woldemar zur Lippe 1894 für 25-jährige Mitgliedschaft in der Feuerwehr gestiftet hatte. Die Initiative für solche Ehrenzeichen ging übrigens nicht von der Obrigkeit aus, sondern von den Bürgern.

In diesen Tagen jährt sich zum 60. Mal der Tag, an dem in NRW die Feuerwehrehrenzeichen eingeführt wurden. Initiator war der einstige Viersener Oberbürgermeister Hermann Hülser. Das anlässlich seiner Beerdigung angefertigte Ordenskissen konnte Bernd Klaedtke auf verschlungenen Wegen in Berlin ausfindig machen. Das Stadtarchiv Viersen, in dessen Obhut es sich befindet, hat es für die Ausstellung in Sinsteden zur Verfügung gestellt. In Vertretung von Innenminister Ralf Jäger zeigte sich Hans-Georg Fey vom Innenministerium stolz, dass es diese Abzeichen nach wie vor gibt. Geprüft werde eine weitere Differenzierung der Orden. Dies gilt etwa für die Einführung eines Ehrenzeichens für 50-jährige Mitgliedschaft in der Feuerwehr, aber auch für eine Medaille, die für besondere Einsätze verliehen werden soll. Die höchste Auszeichnung ist die Sonderstufe in Gold: Sie wurde in 60 Jahren gerade 38 Mal verliehen. Leben retten unter Gefährdung des eigenen, ist das wesentliche Kriterium für die Verleihung dieser Auszeichnung "Das Ehrenamt zu würdigen, war auch die Motivation, diese Ausstellung zu machen", sagt Kathrin Wappenschmidt. Gekommen zur Ausstellungseröffnung war auch Dorothea Schneider aus Hamm. Sie war 1996 die erste Frau, die für 25-jährige Mitgliedschaft bei den Florianern das Ehrenzeichen in Silber erhalten hatte.

(NGZ)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort