Rommerskirchen Polizei-Präsenz: FDP sieht Landrat in Pflicht

Rommerskirchen · FDP-Fraktionschef Stephan Kunz fordert weiter einen zweiten Bezirksbeamten für Rommerskirchen: "Da ist Ermessens-Spielraum".

Die Forderung nach mehr Polizei-Präsenz wird nicht nur in Wahlzeiten gestellt. Aber knapp zwei Wochen vor der Landtagswahl erhält sie weitere Aktualität durch einen Antrag der FDP Rommerskirchen, bei dem es heute Abend im Gemeinderat um die "Stärkung des polizeilichen Bezirksdienstes" geht. Stephan Kunz, Fraktionsvorsitzende der FDP, fordert einen zweiten Bezirksbeamten für Rommerskirchen. Trotz eines schriftlichen Kontakts mit Landrat Hans-Jürgen Petrauschke, der auf das Innenministerium als zuständige Stelle verwiesen habe, sieht Kunz weiter den Landrat als Polizei-Chef für den Rhein-Kreis in der Pflicht: "Da ist Spielraum, der Landrat hat die Möglichkeit, Polizisten nach seinem Ermessen einzusetzen."

Grundsätzlich hat Petrauschke (CDU) nichts gegen eine personelle Aufstockung der Polizei im Kreis: Statistisch kommen auf 1000 Bürger 1,44 Polizisten. "So arg viele sind das nicht - mehr Kräfte könnten wir schon gebrauchen", sagte Petrauschke noch im Februar. Mehr Kräfte wolle der Landrat aber trotzdem nicht einfordern, sondern die Polizei lieber von "bürokratischen Aufgaben oder Dingen, die andere übernehmen könnten - dazu zähle ich zum Beispiel Radarkontrollen", entlasten.

Kunz wünscht sich weitere Hilfe des Landrats bei Gesprächen, wenn der Rat die Verwaltung beauftragt hat, mit Kreis und Land über eine personelle Verstärkung des Bezirksdienstes zu sprechen: "Wenn der Gemeinderat das Signal aussendet, über eine zweite Bezirksbeamtenstelle zu verhandeln, ist es die Aufgabe des Landrates, das mit umzusetzen", meint der FDP-Fraktionsvorsitzende. Auch sein FDP-Amtskollege im Kreistag, Rolf Kluthausen, habe, bereits Unterstützung signalisiert. Im Kreistag haben CDU und FDP gemeinsam eine Mehrheit.

Polizeihauptkommissar Ralf Hoffmann übernimmt bisher als einziger Bezirksbeamter Streifenrundgänge und die Bearbeitung von Bürgeranfragen vor Ort. "Das ist nicht ausreichend", findet Kunz: "Die Bürger erwarten, dass die Polizei ansprechbar ist." Das müssten sie sehen können: "Sichtbare Präsenz der Polizei wirkt abschreckend auf Diebe und stärkt das Sicherheitsgefühl der Bürger", so Kunz. Für Einsätze (Unfälle, Einbrüche) ist nach Koordination der Kreisleitstelle der Polizei meisten die Polizeiwache Grevenbroich zuständig.

Ein "Polizeiassistent", wie ihn die CDU Rommerskirchen vorschlägt, der den Bezirksbeamten von Verwaltungsarbeit entlasten könnte, reicht Kunz nicht: "Das würde nicht das Bürokratie-Problem an der Wurzel packen, sondern nur Symptome behandeln", hält Kunz den Vorschlag für "den falschen Ansatz".

Die CDU verweist auf "die in Rommerskirchen niedrigste Quote an Einbrüchen und Straftatdelikten im Rhein-Kreis". Allein die Zahlen ließen keinen Rückschluss auf weitere Beamte zu. "Die CDU Rommerskirchen wird sich für die Einstellung eines Polizeiverwaltungsassistenten durch den Rhein-Kreis Neuss als Polizeibehörde einsetzen", so CDU-Fraktionschef Michael Willmann auf der Homepage.

(NGZ)
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