Lokalsport Saniter lässt sich noch nicht in die Karten gucken

Solingen · Morgen um 11 Uhr startet der Solinger TC mit seinen Herren in die neue Saison der Zweiten Tennis-Bundesliga. In die Karten für seine Aufstellung gegen den Favoriten TK Blau-Weiss Aachen mochte sich Trainer Karsten Saniter nicht unbedingt gucken lassen, wahrscheinlich wird aber der 20-jährige Spitzenspieler Johann Willems das jüngste Team der Liga anführen.

Ob dahinter die beiden Top-Spieler Nick van der Meer und Gero Kretschmer auflaufen, bleibt abzuwarten. Van der Meer ist ein Rückkehrer in Widdert, im vergangenen Sommer war er zum Haaner TC in die 1. Verbandsliga gewechselt. "Er ist mit viel Geld gezwungen worden, wegzugehen", nennt Saniter das. Nun freut er sich, dass der gebürtige Amsterdamer wieder da ist: "Er hat hier so gut reingepasst und ist gleich super eingeschlagen. Wenn ich es mir aussuchen dürfte, würde ich ihn für alle acht Spiele in der Bundesliga-Saison haben wollen." Dafür ist allerdings der Etat, der in dieser Spielzeit noch kleiner ist, zu gering.

Sollten van der Meer und Kretschmer morgen dabei sein, hätte der STC seine nominell stärkste Truppe beisammen. Überhaupt findet Saniter, dass die Widderter mit Kretschmer ungleich stärker sind, was nicht nur an seinen spielerischen Fähigkeiten liegt. "Wenn er hier ist, weht noch mal ein anderer Wind", meint der Trainer, der sich an "sehr, sehr harte Diskussionen" mit dem jungen Kretschmer erinnert, was die Professionalität betrifft. Heute kann er sagen: "Gero hat das absolut verinnerlicht. Er erträgt es nicht, wenn Spieler im Training nur zehn Prozent weniger machen." Am Beispiel von Wimbledon, wo Kretschmer jüngst mit seinem Doppel-Partner Alexander Satschko zum ersten Mal im Hauptfeld eines Grand-Slam-Turniers stand, macht Saniter klar: "In Wimbledon sieht man die Spieler beim Training, und wenn die auch nur eine halbe Stunde auf dem Platz stehen, machen die keinen Fehler. Da wird auch mal gelacht und gescherzt, aber wenn sie mal zwei Fehler machen, wird direkt diskutiert. Die machen aber in einer Trainingseinheit gerade einmal so viele Fehler, wie unsere jungen Spieler in fünf Minuten." Zum Saisonauftakt gegen Aachen, da ist sich der Coach sicher, werden Fehler direkt bestraft.

(ame)
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