Volleyball "Vielleicht sind zwei bis drei Siege möglich"

Solingen · Am Freitag tritt das Duo der Solingen Volleys bei den Deutschen Meisterschaften im Beachvolleyball in Timmendorf an.

 Der bislang größte Triumph des Beachvolleyball-Duos Daniel Wernitz (links) und Benjamin Nibbrig: der Turniersieg in St. Peter Ording. Ab Freitag spielen die Akteure der Solingen Volleys bei den Deutschen Meisterschaften.

Der bislang größte Triumph des Beachvolleyball-Duos Daniel Wernitz (links) und Benjamin Nibbrig: der Turniersieg in St. Peter Ording. Ab Freitag spielen die Akteure der Solingen Volleys bei den Deutschen Meisterschaften.

Foto: privat (Archiv)

Gestartet waren sie als ein Duo, das eher zufällig zusammengefunden hatte: Daniel Wernitz und Benny Nibbrig bildeten in der Zweitliga-Meister-Saison der Solingen Volleys eine durchschlagskräftige Flügelzange. Weil sich mit Teamkollege Christian Gosmann der eigentliche Beachpartner von Nibbrig an der Schulter verletzte und den Sommer nutzte, um fit zu werden, starteten die Beiden auch in die Beachsaison - und feierten Erfolge. Dank des Sieges beim Smart Beach Cup in St. Peter Ording, einem dritten Platz beim Super Cup in Hamburg und weiteren Top-Ergebnissen dürfen sie bei den Deutschen Meisterschaften ab Freitag in Timmendorf starten. Gemeinsam blicken sie auf die Saison und plaudern über Marotten.

Hättet ihr damit gerechnet, Timmendorf so locker zu erreichen?

Daniel Wernitz Nein. Wir wollten anfangs mit unseren Punkten aus dem Vorjahr starten und einfach die ersten Turniere zusammen spielen und schauen was passiert. Benny Nibbrig Eigentlich hatte ich ja geplant, dass ich nur die halbe Saison im Sand spiele, um mich anschließend mehr auf mein Studium und die Hallenvorbereitung zu konzentrieren. Als es dann aber so hervorragend lief, habe ich meinen Plan natürlich gerne geändert.

Ihr seid in Timmendorf an Position acht gesetzt. Wie lautet euer Ziel?

Wernitz Fürs Erste wollen wir ein Spiel gewinnen. Aus Erfahrung kann ich sagen, dass dort eigene Gesetze herrschen und das Niveau sehr dicht ist. Wenn wir gut ins Turnier starten, sind vielleicht sogar zwei bis drei Siege möglich.

Für Benny ist es eine Premiere, für Daniel die fünfte Teilnahme mit Platz neun als bestem Ergebnis 2013. Worauf freut ihr euch am meisten?

Wernitz Dort herrscht eine ganz besondere Atmosphäre, es ist eine tolle Stimmung. Alles in allem ist es ein feierlicher Saisonabschluss, bei dem die besten Teams Deutschlands an den Start gehen - bei den Frauen auch die Olympiasiegerinnen Laura Ludwig und Kira Walkenhorst. Nibbrig Ich war vor zehn Jahren oder so mal als Zuschauer da. Umso mehr freue ich mich, jetzt tatsächlich aktiv dabei zu sein. Daniel hat mir zum Beispiel von der Spielervorstellung berichtet - das wird wohl ein einzigartiges Erlebnis werden.

Was macht euch als Team aus, was ist euer Erfolgsrezept?

Nibbrig Zum einen sind unsere Aufschläge gut und druckvoll. Außerdem haben wir einen soliden Spielaufbau in Annahme und Zuspiel - also eigentlich nichts besonders Außergewöhnliches.

Von welchem Erlebnis in dieser Saison werdet ihr noch in etlichen Jahren erzählen?

Nibbrig Das ist definitiv der Sieg in St. Peter. Dass wir es schaffen, nach den ersten guten Ansätzen tatsächlich den Cup zu gewinnen, war sensationell. Der Jubel, die Siegerehrung, alles werden wir definitiv lange in Erinnerung behalten. Wernitz Als zweites würde ich noch die Wende gegen Dollinger/Harms in Hamburg nennen wollen. Wir waren im Tiebreak mit 11:14 in Rückstand und vermeintlich schon ausgeschieden. Das Spiel noch auf 16:14 zu drehen war, schlicht ausgedrückt, krass.

Zwölf Turniere habt ihr seit Ende April gespielt, viele Wochenenden gemeinsam verbracht, euch ein Hotelzimmer geteilt. Gibt es etwas, was ihr vermissen werdet oder was euch am anderen genervt hat?

Nibbrig Ich werde auf jeden Fall Daniels morgendliche Spaziergänge oder Aktivierungsmaßnahmen vermissen, wenn er sich Stunden vor dem ersten Wecker rausschleicht, um seinen alten Körper schon mal in Schwung zu bringen. Wernitz In Bennys Koffer fehlen grundsätzlich immer ein, zwei Ausrüstungsgegenstände, so dass wir vor Ort erstmal abgleichen müssen, welche Spielhosen wir überhaupt tragen können. Und dank Benny kenne ich mittlerweile glaube ich jegliche Bahnhöfe in NRW...

Wie sieht es im Spiel aus: Wer hat welche Marotten?

Wernitz Benny muss immer außen sitzen, egal ob normale Spielerbank oder im Smart, der auf der Beachtour als Sitzgelegenheit dient. Und ich glaube, kein Mensch kann so schnell "Daniel-Daniel-Daniel" zur Anfeuerung rufen wie Benny. Nibbrig Daniel nimmt den Ball nicht in die Hand, bevor er nicht auf seiner Aufschlagposition steht. Eher lässt er sich dann vom Ballkind abwerfen, anstatt den Ball zu fangen.

Wie geht's nächste Saison weiter? Benny ist ja eigentlich nur von Christian ausgeliehen...

Nibbrig Da gibt's noch keine handfesten Infos. Wir konzentrieren uns erstmal auf Timmendorf und setzen uns dann in Ruhe zusammen.

Nach Timmendorf startet ihr in die Vorbereitung auf die 1. Bundesliga. Freut ihr euch, und was sagt ihr zum neuen Trainer Arno van Solkema?

Wernitz Wir waren erst ein Mal zum Auftakttraining in der Halle, aber da machte er einen sehr guten Eindruck auf uns. Man hat sofort einen frischen Wind gespürt, und soweit die anderen Jungs uns berichten, läuft die Vorbereitung wirklich gut.

SONJA BICK FÜHRTE DAS GESPRÄCH.

(sbi)
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