Lokalsport Volleys machen zu viele Fehler

Solingen · Chancen auf die ersten Bundesliga-Punkte waren da, am Ende aber verlieren die Volleys 1:3 gegen Rottenburg.

Mitte des zweiten Satz klappte bei Toni Mester einfach alles. Auf dem Weg aufs Feld schoss er einen Volleyball gezielt durch die Beine seines Trainers Arno van Solkema. Nach dem kleinen "Fußball-Ausflug" war der Mittelblocker der Solingen Volleys dann auch in seiner eigentlichen Sportart als Angreifer und Blockspezialist nicht zu stoppen. Der 27-Jährige sorgte für eine Menge wichtiger Punkte und wurde im Anschluss an die Bundesliga-Partie gegen den TV Rottenburg verdient als bester Spieler ausgezeichnet. So ging der zweite Satz zwar an die Gastgeber, die 1:3- (14:25, 27:25, 24:26, 21:25) Niederlage und damit die siebte Pleite im siebten Spiel konnte aber auch Mester nicht verhindern.

Gegen den Tabellenvorletzten hatte van Solkema auf die Annahme-Probleme der vergangenen Partien reagiert. Er brachte Christian Gosmann für Ziga Zupanc, um Lennart Bevers und Oliver Gies zu unterstützen. Diese Maßnahme zahlte sich aus. Gosmann, der nach seiner Schulterverletzung langsam wieder zu seiner alten Form findet, zeigte eine gute Leistung in der Annahme. Dafür offenbarten sich nun aber andere Schwachstellen. So fehlte im Angriff die Durchschlagskraft oder das nötige Glück. Bälle landeten im Aus oder blieben, wie beim Aufschlag von Gosmann, an der Netzkante hängen. Ohnehin leistete sich der Gastgeber zu viele Aufschlagfehler, Benny Nibbrig, Toni Mester, Huib den Boer - fast alle reihten sich nach und nach in die Liste ein. Zu viele Fehler, kaum direkte Punkte, kein erfolgreicher Block - über 3:4, 6:12 und 12:20 hieß es zügig 14:25. "Der erste Satz war unterirdisch und nicht bundesligatauglich", lautete die Kritik von Manager Helmut Weissenbach.

Dass es die Mannschaft viel besser kann, zeigte sie im zweiten Durchgang. Ob Aufschläge, Abschluss oder Blockarbeit - die Spieler steigerten sich. Benny Nibbrig im Angriff und ein Block von Dirk Pietzonka sorgten für die 6:5-Führung. Es blieb ausgeglichen - 8:8, 10:10. Dann kam der bereits angesprochene Auftritt von Toni Mester. Nach seinem Block und dem des Zuspielers Huib den Boer stand es 12:11. Gosmann mit einem Schmetterball und einem Block sorgte für die Punkte zum 14:13 und 15:13. Pietzonka, Gies und den Boer stellten die erste Drei-Punkte-Führung her (21:18). Kurz danach stand es zwar 22:23, doch die Volleys bewiesen Nervenstärke und glichen nach Sätzen aus.

Im dritten Abschnitt lagen die Volleys, bei denen weiterhin Mester, aber auch Christoph Marks stark spielten, zwischenzeitlich mit sechs Punkten zurück. Trotz aufopferungsvollem Kampf mussten sich die Solinger mit 24:26 geschlagen geben. Im vierten Durchgang bestand beim 18:19 noch Hoffnung, kurze Zeit später aber verwandelte Rottenburg den Matchball.

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort