Tönisvorst Salafisten-Prediger soll zwei Modeboutiquen betrieben haben

Tönisvorst · Nach der Festnahme des Terrorverdächtigen Ahmad Abdulaziz Abdullah A., alias "Abu Walaa", stellte der CDU-Landtagsabgeordnete Dr. Marcus Optendrenk im November eine kleine Anfrage an die Landesregierung.

Abu Walaa, mutmaßlicher "Kopf" des Terrornetzwerkes in Deutschland, war in St. Tönis gemeldet, seine Familie lebte über Jahre in einem kleinen Haus an der Gelderner Straße, das mehrfach Ziel polizeilicher Durchsuchungen wurde. Optendrenk wollte von der Landesregierung wissen, wie der Iraker Abu Walaa sich und insbesondere den Lebensunterhalt seiner Familie während seines Aufenthaltes in Deutschland seit dem Jahr 2000 finanzierte, welchen Asylstatus er hat, ob er Auslandsreisen unternommen hat und ob der Festgenommene unter seinem bürgerlichen Namen bei einer Ausländerbehörde in NRW registriert war.

Die Antwort von Innenminister Ralf Jäger bezeichnet Optendrenk "sparsam". Er hätte sich "sicherlich klarere Auskünfte im Rahmen dessen gewünscht, was man unter ermittlungstaktischen Erwägungen dennoch sagen kann".

In der Antwort auf die Kleine Anfrage heißt es, Abu Walaa habe in der Vergangenheit zwei Modeboutiquen in Niedersachsen betrieben (der Iraker wurde in der Nähe von Hildesheim festgenommen). "Weitere Informationen zu Einkommensquellen liegen der Landesregierung nicht vor." Dem festgenommenen Abu Walaa wurde im Jahr 2001 die Flüchtlingseigenschaft gemäß § 3 Asyl-Gesetz ("Ein Ausländer ist Flüchtling (...), wenn er sich aus begründeter Furcht vor Verfolgung wegen seiner Rasse, Religion, Nationalität, politischen Überzeugung oder Zugehörigkeit zu einer bestimmten sozialen Gruppe (...) befindet." Abu Walaa war bei einer Ausländerbehörde in NRW registriert. Zu Auslandsreisen wurden keine Angaben gemacht.

(hb)
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