Wermelskirchen CDU, Büfo und Grüne gehen Rats-Verbindung ein

Wermelskirchen · Alle drei Fraktionen wollen ihre Eigenständigkeit behalten. Gespräche über Zählgemeinschaft nicht abgeschlossen.

Es wird im neuen Stadtrat weder eine große Koalition noch ein Bündnis geben: CDU, Bürgerforum und Bündnis 90/Die Grünen wollen künftig die politische Verantwortung für Wermelskirchen übernehmen und gehen eine inhaltliche Verbindung ein. Die Vereinbarung zwischen drei Fraktionen steht kurz vor der Unterschriftenreife. Das bestätigte gestern Christian Klicki (CDU) im Gespräch mit unserer Zeitung. Damit gibt es eine knappe Mehrheit mit 29 Stimmen im Stadtrat (bei 54 Sitzen).

"Bündnis" ist inzwischen bei manchen kleineren Fraktionen zum Unwort degradiert - es wird schon von "Traumatisierung" aus den Bündnis-Erfahrungen der abgelaufenen Ratsperiode gesprochen. Verbindung, sagt Klicki, treffe da eher zu: "Wir sind uns in vielen Themen einig. Und wo nicht, ist auch nicht schlimm."

Ziel sei es, dass jede Fraktion in dieser "bürgerlich-grünen Verbindung" ihre politische Eigenständigkeit behalte - jeder habe seine Chance, sich mit seinen Themen zu profilieren. "Und wenn wir uns bei einem Thema nicht einig sind, ist jeder Partner offen, sich eigene Mehrheiten für seine Position zu suchen."

Große Einigkeit in der bürgerlich-grünen Verbindung herrscht bei den Themen Innenstadtentwicklung auf dem Loches-Platz, Lärmschutz, Zukunftsausschuss, Gewerbeflächen-Entwicklung, Schnellbus nach Köln, Bewahrung des bergischen Baustils, mobiles Bürgerbüro und Schaffung von Kunstrasenplätzen.

Klicki betonte, dass man mit dieser Verbindung keinen Machtblock darstellen wolle - für Ideen, die die bestehenden Vorschläge verbessern, sei man offen. Das war sicher in Richtung SPD gesprochen. Mit den Sozialdemokraten war die CDU eine Zählgemeinschaft für die Bürgermeister-Stellvertreterwahl eingegangen; ob dies für die am Montag anstehende Besetzung von Ausschüssen und Gremien auch Thema ist, scheint noch offen. Büfo und Grüne sind in der Zählgemeinschaft; WNKUWG und FDP nicht. "Mit den Sozialdemokraten laufen noch die Verhandlungen", sagte Klicki. Er deutete an, dass es bei den großen Themen "viele Berührungspunkte" mit der SPD gebe.

Klicki, mit 22 Jahren der jüngste Fraktionsvorsitzende aller Zeiten, sammelt indes seine ganz persönlichen Erfahrungen: "Ich bin schon froh, wenn das Geschacher um die Posten zu Ende ist und wir unsere Arbeit zum Wohl der Stadt aufnehmen können."

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort