Hamminkeln Betuwe: Bahn hat verstanden

Hamminkeln · Verwaltung und Bahn verhandeln weiter über Sicherheitskonzept.

Mit seiner Kritik am Sicherheitskonzept der Bahn hat Bürgermeister Bernd Romanski nicht nur seine Zufriedenheit demonstrierenden Amtskollegen entlang der Betuwestrecke verstört. Er hat damit auch Gehör bei der Bahn gefunden, von der er sich jetzt Verbesserungen auf Hamminkelner Gebiet erhofft. Bei einem Verhandlungstermin mit hochrangigen Infrastrukturverantwortlichen, so Bernd Köppel, Leiter für regionale Großprojekte, ließ sich der Verwaltungschef über Stand und Entwicklung des Bahnausbaus informieren. "Ich will verstehen, warum das kürzlich vorgestellte Sicherheitskonzept so geworden ist, wie es ist. Um Verbesserungen für Hamminkeln daraus abzuleiten", hatte er im Vorfeld der RP gesagt. Offenbar hat das Drängen auf Nachbesserungen an Sicherheitsstandards gewirkt, es hält zumindest den Planungsprozess weiter offen.

"Die Bahn hat unsere Forderungen verstanden, sie will entsprechend handeln", sagte Romanski. Genauere Angaben wollte er nicht machen, es sei Stillschweigen vereinbart. Klar ist aber, dass Hamminkeln weitere Zugänge zur Bahnstrecke für den Katastrophenfall, Zuwegungen für Rettungskräfte und Löschwasserversorgung, die bisher über weite und zeitaufwendige Strecken verlaufen sollte, im Blick hat. Politik und Stadt hatten das Angebot, ein Hytrans-Fire-System-Löschfahrzeug (Großpumpe auf Rädern) in Mehrhoog zu stationieren, abgelehnt. Die Verwaltung befürchtet, dass die Wasseraufnahme am Reeser Meer mit 2000 bis 3000 Meter Schlauchstrecke bis etwa zur Bahnhofstraße im Ernstfall länger als die geforderte Einsatzzeit von 30 Minuten dauert. Bedeutend, wenn man von einem Gefahrgutanteil im Frachtverkehr von 75 Prozent ausgeht.

Romanski hatte zuletzt auch Insellösungen kritisiert, die einzelne Kommunen mit der Bahn für einzelne Streckenteile jeweils über ihre Gebiete vereinbart hatten. Dies hatte unter anderem dazu geführt, dass die Bahn nur mit einzelnen Verhandlungspartnern zu tun hatte, während in Baden-Württemberg die geballte Gemeinschaft vieler Kommunen stärkeren und milliardenschweren Schutz an der Bahnlinie herausgeholt hatte.

(RP)
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