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Wesel Die RP-Leser auf der Spur der Briefe

Wesel · Die Rheinische Post Wesel ermöglichte 20 Lesern einen exklusiven Blick hinter die Kulissen des Briefzentrums in Rheinhausen. Dort geht nicht nur sprichwörtlich ganz schön die Post ab, damit die Briefe schnell ankommen.

 Blick in die Briefordnerei: Groß- und Maxibriefe werden hier von Mitarbeitern des Briefzentrums von Hand aussortiert.

Blick in die Briefordnerei: Groß- und Maxibriefe werden hier von Mitarbeitern des Briefzentrums von Hand aussortiert.

Foto: Isabell Hülser

Der Gang zum Briefkasten gehört zu den täglichen Ritualen. Manchmal - und momentan aufgrund der Ferienzeit vermehrt - erwarten uns beim Öffnen schöne Überraschungen in Form von farbenfrohen Urlaubsgrüßen. Nicht selten sind es auch ungeliebte Rechnungen. So unterschiedlich der Inhalt auch ist, alle Briefe haben eins gemeinsam: Sendungen, die uns der Briefträger bringt, haben Station in Duisburg gemacht, genauer gesagt im Briefzentrum der Deutschen Post in Duisburg-Rheinhausen. "Selbst Post für einen Empfänger im Haus nebenan kommt erst hierhin", erklärt Georg Schikowski, Leiter des Briefzentrums. Damit jeder Brief seinen Bestimmungsort erreicht - bei Briefen innerhalb Deutschlands von einem auf den anderen Tag - ist im Briefzentrum einiges an Technik und Logistik nötig. Wie das aussieht, durften sich 20 RP-Leser ansehen, die bei der Extra-Leser-Aktion mitgemacht und das Glück hatten, hinter die Kulissen gucken zu dürfen.

 RP-Leser freuten sich über die Chance, hinter die Kulissen des Briefzentrums der Post zu schauen. Georg Schikowski (5. v.l.), Leiter des Briefzentrums, zeigte den Besuchern, welchen Weg die Post dort nimmt.

RP-Leser freuten sich über die Chance, hinter die Kulissen des Briefzentrums der Post zu schauen. Georg Schikowski (5. v.l.), Leiter des Briefzentrums, zeigte den Besuchern, welchen Weg die Post dort nimmt.

Foto: Hülser

Vom Großen Markt in Wesel ging die Reise in einer 440-PS-starken "Postkutsche", sprich einem ADAC-Postbus samt Busfahrer Manfred, los. Post-Sprecherin Britta Töllner und Leiter Georg Schikowski nahmen die Reisegruppe später am Briefzentrum Rheinhausen in Empfang genommen.

Zu Beginn gab es viele Daten und Fakten. Die Gruppe erfuhr zum Beispiel, dass die ersten zwei Ziffern der Postleitzahl für die Leitregion stehen. Das bedeutet, in Duisburg werden ankommende Briefe mit der 46 (rechtsrheinischer Raum) und 47 bearbeitet. 500 Mitarbeiter sind im Duisburger Briefzentrum tätig, das eines von 82 in Deutschland ist. In Hochzeiten, sprich in den zwei Wochen vor Weihnachten, werden hier in 24 Stunden drei Millionen Sendungen bearbeitet, nennt Georg Schikowski die Dimensionen. "Da bin ich ja mal gespannt, wie das geht", sagte RP-Leser Manfred Nasse aus Wesel.

 Post-Mitarbeiterin Ulrike Gehnen (l.) erklärt, wie die Stempelmaschine arbeitet. 30 000 Briefe kann diese pro Stunde abstempeln.

Post-Mitarbeiterin Ulrike Gehnen (l.) erklärt, wie die Stempelmaschine arbeitet. 30 000 Briefe kann diese pro Stunde abstempeln.

Foto: Hülser

Die Abläufe konnten sich die 20 Gewinner nach einer kleine Stärkung selbst ansehen. "Erschrecken sie nicht, es ist eine Fabrik", bereitete der Leiter des Briefzentrums auf den Geräuschpegel vor. Und schon befanden sich die Teilnehmer inmitten unzähliger Briefe, die in gelben Kisten, neben - aber auch über ihnen - über Bänder liefen.

Von der Anlieferung im Lkw am Abend bis zur Abfahrt der dann sortierten Briefe um 21.30 Uhr haben die Sendungen im Briefzentrum viele Meter über ratternde Fließbänder, in Stempelmaschinen etc. zurückgelegt. "Wir sortieren zu 95 Prozent mit Maschinen", sagt Schikowski. Die können sogar handgeschriebene Adresse lesen und die Briefe so entsprechend ihrem Bestimmungsgebiet sortieren. Bei Standardbriefen wird die Adresse in Form eines Strichcodes auf den Umschlag gedruckt. "Ich bin mir sicher, dass sie nun Zuhause darauf achten werden", sagt Schikowski. Stimmen Stadt, Straße oder Postleitzahl auf einem Brief nicht überein, merkt das die Maschine und leitet ihn aus der automatisierten Ablauf heraus. Dann sind Menschen nötig, um den Fehler aufzudecken. So wie für die Resthandsortierung. Was vor 40 Jahren im Postamt die Regel war, ist heutzutage aber die fünfprozentige Ausnahme.

 Der Beweis: Georg Schikowski zeigt die richtig sortierten Briefe (l.), die die technisch beeindruckenden Sortiermaschinen (r.) durchlaufen haben. Danach ging's mit der gelben "Postkutsche" zurück nach Wesel.

Der Beweis: Georg Schikowski zeigt die richtig sortierten Briefe (l.), die die technisch beeindruckenden Sortiermaschinen (r.) durchlaufen haben. Danach ging's mit der gelben "Postkutsche" zurück nach Wesel.

Foto: Hülser
Wesel: Die RP-Leser auf der Spur der Briefe
Foto: Hülser
Wesel: Die RP-Leser auf der Spur der Briefe
Foto: Hülser

Die Besucher staunten angesichts der Masse an Briefsendungen nicht schlecht. "Beeindruckend, jetzt begreift man viel eher, wie das alles funktioniert", sagte Karl-Heinz Merz aus Hamminkeln. Welche Logistik dahinter steckt, damit der Brief von ihrer Tochter aus Brandenburg im heimischen Briefkasten ankommt, war ihm und seiner Frau Gisela so noch nicht klar. "Es hat sich gelohnt, das war ein wunderschöner Abend", sagte Leser Reinhold Czubak, verbunden mit einem Dank an die RP. Für alle Teilnehmer gab es noch ein Briefmarken-Geschenk zum Mitnehmen, bevor die PS-starke Postkutsche wieder Richtung Wesel "galoppierte".

(RP)
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