Wesel Exotische Feinkost und Top-Fleisch
Wesel · In den vergangenen 20 Jahren hat Saban Turan (48) immer mal wieder mit dem Gedanken gespielt aufzugeben. Doch nur kurz. Denn eigentlich ist das Pamukkale an der Friedenstraße sein Leben. "Vor allem, als wir hier vor der Tür 17 Monate lang eine Baustelle hatten, mussten wir mit Einnahmeverlusten kämpfen. Da sind viele Kunden ausgeblieben. Doch jetzt ist wieder alles gut."
Das Geschäft mit Lebensmitteln, Frischfleisch, Obst und Gemüse läuft für Saban Turan mittlerweile so gut, dass er am Wochenende 20-jähriges Jubiläum feiert: Freitag von 14 bis 19 Uhr und Samstag von 10 bis 18 Uhr mit Spezialitäten vom Grill und einem kleinen Open-Air-Markt, auf dem sich seine Lieferanten mit ihren Waren präsentieren.
Das Pamukkale als türkischen Lebensmittelladen zu bezeichnen, wäre falsch. Richtig sei, sagt Saban Turan, "dass wir internationale Spezialitäten anbieten, aus Italien, Griechenland, dem Balkan, Arabien, Russland und natürlich auch aus der Türkei". In der Türkei ist der 48-jährige Familienvater geboren und in einer Kaufmannsfamilie aufgewachsen. Schon der Großvater und der Vater betrieben ein Lebensmittelgeschäft. Ende der 80er Jahre kam er nach Wesel — der Liebe wegen. Nachdem Saban Turan drei Jahre bei einem türkischen Gemüsehändler gearbeitet hatte, machte er sich an der Rheinstraße selbstständig. "Der Laden war klein. Viele Kunden kamen damals hauptsächlich wegen des Fleisches zu uns."
2004 eröffnete Saban Turan dann sein zweites Geschäft an der Friedenstraße. Ein Jahr später gab er das Pamukkale an der Rheinstraße auf, um sich auf einen Standort zu konzentrieren. Anfangs lief das Geschäft eher schleppend. "Die Leute haben immer wieder nach Frischfleisch gefragt. Unsere 2006 getroffene Entscheidung, dem Wunsch unserer anspruchsvollen Kunden zu entsprechen, war genau richtig." Rind-, Kalb- und Lammfleisch bezieht das Pamukkale von der Landfleischerei Bovenkerk in Loikum. Der Chef dort suche die besten Tiere am Niederrhein aus und lasse sie in Bocholt schlachten, sagt Saban Turan. Er selbst holt die Ware dann mit einem Kühlwagen am Schlachthof in Bocholt ab. Geflügel aus Belgien lässt er anliefern.
Obst, Gemüse, Hülsenfrüchte, Konserven, Gewürze, Reis, Nudeln, Brot und viele andere der gut 1000 verschiedenen Produkte kauft Saban Turan — Chef einer Angestellten, von fünf Aushilfen und drei Lehrlingen — auf Großmärkten. Steuert er die in Gelsenkirchen beziehungsweise Essen an, fährt er morgens um fünf vom Hof. Alle 14 Tage sitzt der Unternehmer bereits um 4 Uhr am Steuer, weil's dann zum Kölner Großmarkt geht — der unvergleichlichen Auswahl wegen. "Dort finde ich auch exotische Zutaten, die Kunden bei mir auch bestellen können", sagt er.
