Stadt Willich Asylbewerber kommen Anfang November

Stadt Willich · Die Bezirksregierung Arnsberg lädt alle Bürger zu einem Informationsabend am kommenden Montag ein. Am selben Tag sammeln auch der Arbeitskreis Fremde und die GdG Willich Vorschläge von Menschen, die helfen wollen.

 In wenigen Tagen wird in das derzeit leerstehende Katharinen-Hospital im Zentrum Willichs wieder Leben einziehen. Von zunächst etwa 150 Asylbewerbern ist die Rede.

In wenigen Tagen wird in das derzeit leerstehende Katharinen-Hospital im Zentrum Willichs wieder Leben einziehen. Von zunächst etwa 150 Asylbewerbern ist die Rede.

Foto: Wolfgang Kaiser

Die ersten Asylbewerber werden Anfang bis Mitte November in das ehemalige Katharinen-Hospital in der Willicher Innenstadt ziehen. Etwa 150 werden es zu Beginn sein, sagte Bürgermeister Josef Heyes gestern auf Anfrage. Am Montag habe es eine weitere Begehung des Objektes mit Vertretern der Bezirksregierung Arnsberg gegeben. Dabei sei entschieden worden, dass zunächst nicht auf allen Etagen des Hauses Flüchtlinge untergebracht werden sollen.

Seit Wochen ist die Notunterkunft Gesprächsthema Nummer 1 in der Stadt. Nun lädt die Bezirksregierung Arnsberg, die in NRW für Flüchtlinge zuständig ist, zu einem Bürger-Informationsabend ein. Dieser ist am kommenden Montag, 3. November, ab 19 Uhr in der Robert-Schuman-Gesamtschule an der Kantstraße. "Thomas Sommer, bei der Bezirksregierung Hauptdezernent im Bereich Asylbewerberunterbringung, wird auf dem Podium informieren und sicher auch auf Fragen der Willicher Bürgerinnen und Bürger eingehen", teilt die Stadt Willich mit. Von der Stadt werden Bürgermeister Josef Heyes und die Beigeordneten Brigitte Schwerdtfeger und Martina Stall beim Infoabend anwesend sein. Weitere Details zur geplanten Asylbewerberunterkunft wollte Christoph Söbbeler, Pressesprecher der Bezirksregierung Arnsberg, auch auf Nachfrage im Vorfeld der Veranstaltung nicht bekannt geben. Heyes verreit jedoch, dass Willich eine Außenstelle der Erstaufnahme-Einrichtung in Neuss sein werde. Vermutlich werde also auch die Betreuungsorganisation dieselbe sein wie in Neuss: European Homecare, die zuletzt wegen Misshandlungen im Flüchtlingsheim Burbach in die Kritik geraten war. Auch Vertreter dieser Firma werden, so Heyes, am Montagabend zugegen sein.

Überrascht von dem Termin wurde gestern Dietmar Prielipp, Pastoralreferent in der katholischen Gemeinschaft der Gemeinden (GdG) Willich. Mit der Vorsitzenden des Arbeitskreises Fremde, Jutta van Amern, hatte er für den selben Tag, nur eine Stunde später, eine Veranstaltung geplant, zu der sich diejenigen eingeladen fühlen sollten, die den Flüchtlingen helfen möchten. "Unsere Veranstaltung findet trotzdem statt. Wir sind jetzt nur damit eine halbe Stunde nach hinten gerückt, also auf 20.30 Uhr", so Jutta van Amern. Sie und Prielipp laden ins katholische Pfarrheim St. Katharina an der Hülsdonkstraße ein. Hilfe und Unterstützung hatten vorab unter anderem schon Mitglieder der evangelischen Emmaus-Kirchengemeinde in Willich zugesagt.

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"Wir laden nicht zu einem Quassel-Abend ein, sondern möchten dann konkret wissen, welche Hilfen die Ehrenamtler in welchen Bereichen geben können", sagt Pastoralreferent Dietmar Prielipp. Und Jutta van Amern ergänzt, dass dann erste Hilfestellungen für die ab November zu erwartenden neuen Mitbürger beginnen könnten. "Bei mir stand das Telefon in den vergangenen Wochen nicht mehr still", äußert die Vorsitzende des Arbeitskreises weiter, dass zahlreiche Einzelpersonen, aber auch ganze Familien den Flüchtlingen helfen wollen. Auch schon lange hier lebende Asylbewerber seien darunter gewesen: Männer und Frauen, die sich zum Beispiel als Dolmetscher oder bei der Kinderbetreuung mitmachen möchten. Insofern wollen van Amern als auch Prielipp erst einmal die Info-Veranstaltung der Bezirksregierung in der Robert-Schuman-Gesamtschule abwarten, um dann direkt danach die ersten "Hilfspakete" zu schnüren.

Wie wichtig unter anderem der katholischen Kirchengemeinde St. Katarina die Integration sowohl der bisherigen Asylbewerber als auch der neuen Flüchtlinge ist, geht schon daraus hervor, dass die Gemeinschaft der Gemeinden seit einigen Monaten mit Annedore Kirchner eine Flüchtlingsbeauftragte hat.

(wsc)
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