Gigant auf der Reise nach Lörick XXL-Transporter macht Pause in Willich

Willich/Meerbusch · Ein XXL-Transporter mit zwei jeweils 475 Tonnen schweren Transformatoren schleppt sich derzeit von Mönchengladbach nach Lörick. Donnerstag machte er auf Willicher Gebiet Halt.

"Ich habe Schlosser gelernt, war dann Berufskraftfahrer und habe dann mit den Schwertransportern angefangen, dabei bin ich geblieben", sagt Ingolf Fischer. Ihn traf man Donnerstag auf einem Parkplatz an der Hardt, an der Ortsgrenze von Osterath und Willich gelegen. Der 54-jährige hat noch etwas Zeit. Denn erst gegen 22 Uhr darf die Kolonne mit den vier Lkw und den zwei Tiefladern mit jeweils 475 Tonnen "im Gepäck" wieder Fahrt aufnehmen.

Es ist eine besonders schwere Fracht, die vor vier Tagen in Mönchengladbach begonnen hat. Von dort geht es in Etappen und im Schritttempo über Neuwerk, Willich und Bovert nach Lörick, wo wahrscheinlich morgen die beiden stählernen Transformatoren auf ein Ponton-Boot gehievt werden. Der niedersächsische Ort Dörpen ist das Ziel; die Route führt dann über den Rhein, durch die Niederlande und dann über die Ems.

XXL-Transporter nach Kaarst
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XXL-Transport aus der Vogelperspektive

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Zahlreiche Autofahrer auf den Landstraßen und Autobahnen waren in den vergangenen Tagen sicher nicht so gut drauf. Denn der schwere Trafo-Transport sorgte auf den benachbarten Bundes- und Fernstraßen (A 52 und A 57) für allerlei Staus und Sperrungen. "Wir mussten teilweise Autobahnbrücken umfahren oder umladen, um die Lasten und die Kraft auf jeweils bis zu 20 Achsen zu verteilen", sagt Ingolf Fischer. Er arbeitet wie sieben seiner mitfahrenden Kollegen für die Spedition Viktor Baumann (Bornheim). Für jeweils einen Trafo sind zwei Speziallaster und Trucks zuständig. Da es mancherorts Niveauveränderungen und kleine Steigungen oder Gefälle gibt, zieht der eine Truck den Tieflader, der andere schiebt von hinten mit einem Spezialgestänge.

Genauestens war die relativ kurze Gesamtetappe von etwa 50 bis 60 Kilometern mit den Fachbehörden und der Polizei vorbereitet worden. Zwei Lastwagen ziehen meist die jeweils etwa 40 Meter langen Auflieger, auf denen mit vielen Stahlseilen gesichert die über sechs Meter hohen Trafo-Blocks stehen. Die Auflieger sind 4,90 Meter breit, reichen in der Breite für die Trafos aber nicht ganz. Auch gestern, als sich die Schwerlaster am Abend erst einmal Richtung Osterath in Bewegung setzten, gehörten einige Polizeifahrzeuge zur Eskorte — so wie ein spezielles Steiger-Fahrzeug eines anderen Unternehmens, das vorausfährt. Mitarbeiter nehmen vorübergehend Verkehrsschilder weg, bauen spezielle Planken auf die Fahrbahnen oder montieren aus den Hebebühnen Ampelanlagen oder Richtungsanzeiger ab. Für die Spedition ist Reinhard Treutler der Routenplaner. Gerade ist Mittag. Während ein Fahrer die Bestellung seiner Kameraden für das Essen aufnimmt und wenig später die Sachen ordert, kommt ein Pannendienst. Bei einem der 600 PS starken Trucks ist wohl der Ladeluftschlauch geplatzt. Die Techniker hoffen, die Reparatur bis zum Abend hinzubekommen.

Kaarst: Panne bei Schwertransport
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Panne bei Schwertransport durch Kaarst

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Während des Transports kam es teilweise zu aufwendigen Umlade-Aktionen und auch im Berufsverkehr zu Staus. Auch deshalb, weil die Landstraße B 7 in Höhe des Kaarster Sees gesperrt war. Die Lastenverteilung führte zu weiteren Verzögerungen. Auf der L 390 blockierte darüber hinaus eine überdimensionale Hydraulikbühne die gesamte Fahrbahn. Dadurch mussten die zwei Strom-Trafos auf ein kürzeres Gespann umgeladen werden. Jedenfalls ist Ingolf Fischer zuversichtlich, dass er morgen mit seiner schweren Last die Anlegestelle am Rhein erreicht. Ziel der Donnerstag gestarteten Etappe ist Freitag am frühen Morgen Bovert. Spätestens um 6 Uhr morgens müssen die Schwertransporter mit ihrer Ladung wieder von der Straße sein.

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