Rheinberg Bandido-Prozess wird überprüft

Rheinberg/Kleve · Neun Jahre Haft lautete das Urteil im März vergangenen Jahres gegen einen Bandido aus Rheinberg. Seit Dienstag wird gegen den Mann vor dem Langericht Kleve erneut verhandelt. Das Urteil hatte einer Prüfung durch den Bundesgerichtshof nicht standgehalten.

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Foto: dpa, Fredrik von Erichsen

Das Klever Landgericht hatte den Mann und weitere Angeklagte unter anderem wegen bewaffneten Handels mit Betäubungsmittel und Besitzes von Schusswaffen verurteilt. Bei einer Razzia waren tonnenweise Chemikalien für den Aufbau einer Amphetaminküche sichergestellt worden. Zahlreiche Waffen und Kriegswaffen wurden beschlagnahmt.

Die erneute Verhandlung wurde nötig, weil das Urteil durch den Bundesgerichtshof gekippt worden war. Allerdings geht es nur darum, ob das Gericht Rechtsfehler gemacht hat. Der Inhalt des Urteils dürfte sich kaum nennenswert ändern. Im Vergleich zum Vorwurf geht es nämlich nur um Marginalien, so zum Beispiel ob eine Waffe tatsächlich dem Angeklagten korrekt zugeordnet worden war.

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Mit den erfolgreichen Ermittlungen war den Fahndern ein großer Schlag gegen bundesweit agierende Drogendealer gelungen. Bei einer Großrazzia im Juli 2012 waren 14 Wohnungen und Geschäftsräume, unter anderem in Rheinberg, durchsucht worden. Dem Rheinberger konnten Drogenlieferungen nach Rheinberg, Essen und Oberhausen zugeordnet werden. Nach monatelanger Telefonüberwachung hatten sich die Vorwürfe gegen eine Vielzahl von Verdächtigen erhärtet.

Auf die Spur des Rheinbergers waren die Ermittler durch den Hinweis eines Kreditinstituts gestoßen: die Mitarbeiter hatten sich über große Geldeingänge gewundert, obwohl der Mann Sozialleistungen bezogen hatte. Der Prozess wird fortgesetzt.

(RP)
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