"feuchtgebiete"Tabuverstoß auf dem Bildschirm
Dieses Buch sollte weder gelesen noch verfilmt werden. Das Leben hat doch so viel mehr zu bieten als solch ekelhafte Perversitäten. Wir brauchen Gott!". Dieses Zitat stellt Regisseur David Wnendt an den Anfang seines Filmes "Feuchtgebiete" und ruft damit in Erinnerung, was los war in Deutschland, als Charlotte Roches Buch 2008 erschien. Platte Provokation, Pornografie, Skandal, riefen die, denen es nicht gefiel. Erfrischendes Erzählen, Tabulosigkeit, neuer Feminismus, sagten etwas leiser die, die es mochten. Im Kino sah 2013 rund eine Million Menschen den Film in Deutschland, Österreich und der Schweiz - deutlich mehr als den Nachfolger "Schoßgebete", der es in Deutschland nur auf knapp über 50 000 Kinobesucher brachte.