Bärtig und dunkelhäutig Deutsche Flugpassagiere verdächtigen spanischen Professor als Terroristen

Madrid (rpo). Bei einem Flug mit der Gesellschaft Air Berlin haben deutsche Passagiere einen spanischen Jura-Professor als Terroristen verdächtigt. Offenbar hatten seine dunkle Hautfarbe und sein Bart die Fluggäste derart verstört, dass sie die Polizei zur Hilfe riefen. Der Professor erwägt rechliche Schritte gegen Air Berlin.

"Sie haben mich wegen meiner Erscheinung wie einen islamischen Terroristen behandelt", sagte der 35 Jahre alte Pablo Gutierrez Vega am Donnerstag der Zeitung "El País".

Der Vorfall ereignete sich im vergangenen Monat. Bei einem Zwischenstopp auf dem Flughafen von Palma de Mallorca hätten ihn drei Männer angesprochen, erst auf Deutsch, dann auf Englisch. Sie wollten sein Handgepäck durchsuchen, berichtete der Professor, der von Sevilla nach Dortmund unterwegs war. Die Männer hätten gesagt, dass andere Passagiere wegen ihm beunruhigt seien.

Nachdem ihm klar war, dass es sich nicht um Zivilpolizisten handelte, verweigerte er eine Durchsuchung seines Handgepäcks. Dann sei der Pilot, der die Konfrontation beobachtet habe, zu ihnen gekommen und habe ihn aus dem Flugzeug geführt, berichtete Gutierrez Vega der Nachrichtenagentur AP telefonisch aus Sevilla. "Der Pilot sagte, die Passagiere glaubten, dass ich ein Muslim sei."

Der Pilot habe sich für den Vorfall entschuldigt und angeboten, die betreffenden Passagiere aus dem Flugzeug zu verweisen und ohne sie nach Dortmund zu fliegen. Er habe zudem angeboten, sein Handgepäck im Cockpit zu transportieren. Gutierrez Vega, der eine Professur an der Universität von Sevilla hat, sagte weiter, letzteres habe er akzeptiert, um keine weiteren Schwierigkeiten zu verursachen. Er habe einen Anwalt mit rechtlichen Schritten gegen Air Berlin beauftragt.

Der Air-Berlin-Direktor für Spanien und Portugal, Alvaro Middelmann, erklärte, die Fluggesellschaft bedauere den Zwischenfall. Der Pilot habe einen Fehler gemacht, die Passagiere nicht des Flugzeugs verwiesen zu haben.

(ap)
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