Weißrussland Lukaschenko will Kinder in "Lagern für Arbeit" erziehen

Minsk · Für Kinder und Jugendliche in der autoritären Ex-Sowjetrepublik Weißrussland könnten die Ferien künftig wenig erholsam sein. In "Lagern für Arbeit und Erholung" sollen sie "erzogen" werden.

2010: Alexander Lukaschenko bleibt an der Macht
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Ziel sei es, die "konsumorientierte Einstellung" feiernder belorussischer Heranwachsender zu ändern, berichteten Medien in Minsk am Dienstag nach Behördenangaben. Eine entsprechende Entschließung für die "Sommer-Arbeitslager" für 14- bis 18-Jährige habe Regierungschef Michail Mjasnikowitsch unterzeichnet.

Bau, Umweltarbeit und Landwirtschaft seien als Arbeitsgebiete für die Kinder und Jugendlichen vorgesehen, heißt es. "Die Kinder sollten selbst verdienen, damit sie in sich weniger eine Verbraucherhaltung heranbilden", zitierte die unabhängige Agentur Belapan den Direktor für die staatlichen Erholungsstätten, Nikolai Masur. Täglich seien einige Stunden Arbeit vorgesehen.

Die landesweit geplanten Lager, die es schon zu kommunistischer Zeit gab, stehen wegen des Eingriffs des Staates in die Erziehung von Kindern sowie wegen ihrer Bezeichnung in der Kritik. Der weißrussische Präsident Alexander Lukaschenko gilt als letzter Diktator Europas. Die EU und die USA haben das Land wegen anhaltender Menschenrechtsverstöße mit Sanktionen belegt.

(dpa/felt)
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