Türkei Gang soll homosexuellen Flüchtling massakriert haben
Ankara · In der Türkei soll ein homosexueller syrischer Flüchtling nach Angaben einer Schwulenorganisation grausam verstümmelt und enthauptet worden sein.
Eine offizielle Bestätigung der Angaben gab es nicht. Auch die meisten Medien berichteten nicht über den Fall.
Ein Freund des Syrers namens Görkem sagte, S. sei so brutal angegriffen worden, dass zwei Messer noch in seiner Leiche gesteckt hätten. "Sie haben ihn geköpft", sagte der Freund. "Sein Oberkörper war nicht zu erkennen. Wir haben unseren Freund an seiner Hose erkannt", schilderte Görkem die Identifizierung der Leiche.
Ein Mitbewohner des Syrers sagte nach Angaben von Kaos GL, S. sei vor fünf Monaten schon entführt und vergewaltigt worden. "Sie fuhren ihn in einem Auto in einen Wald, wo sie ihn schlugen und vergewaltigten", sagte der Mitbewohner den Angaben zufolge. Eigentlich hätten die Angreifer den Syrer töten wollen, er sei aber entkommen, indem er sich auf die Straße geworfen habe. Die Polizei habe nach diesem Vorfall nichts unternommen.
"Wenn du homosexuell bist, bist du ein Ziel"
Ein weiterer Freund namens Diya berichtete laut Kaos GL, dass Gewalt gegen Schwule in der Türkei an der Tagesordnung sei. "Ob du Syrer bist oder Türke, macht keinen Unterschied. Wenn du homosexuell bist, bist du ein Ziel", wurde Diya zitiert.
Homosexualität ist in der Türkei seit 1923 nicht mehr verboten, auch im Osmanischen Reich war gleichgeschlechtliche Liebe ab Mitte des 19. Jahrhunderts erlaubt. Homosexuelle in der Türkei werden in dem muslimisch geprägten Land nach eigenen Angaben aber regelmäßig Opfer von Angriffen und Misshandlungen.