Düsseldorf Blueslegende B. B. King mit 89 Jahren verstorben

Düsseldorf · Noch vor drei Jahren spielte der Musiker in Düsseldorf. Er war Vorbild für ganze Generationen von Gitarristen.

Selten hat man Eric Clapton so entspannt gesehen wie auf dem Cover von "Riding With The King", dem ersten Album, das er mit Blueslegende B. B. King aufgenommen hat. Und selten hat man ihn so zerstört gesehen, wie in der Videobotschaft, die er anlässlich des Todes von B. B. King auf Facebook veröffentlichte: Der von Trauer gezeichnete Mr. Slowhand dankt seinem Vorbild für "all die Inspiration" und sagt: "Seine Art der Musik gehört nun der Vergangenheit an. Es sind nicht mehr viele übrig, die sie so pur spielen."

Was B. B. Kings Blues ausmachte, konnte das Düsseldorfer Publikum noch vor knapp drei Jahren in der Mitsubishi Electric Halle erleben. Der damals 86-Jährige spielte da längst im Sitzen, die Gitarre hing ihm schlaff um den Hals, aber wenn er die Saiten zum Schwingen brachte, dann kehrte sich das kraftlose Bild um: In seiner Musik war er wieder der unangefochtene King of Blues - und ließ die kindliche Freude und Leidenschaft des Blues Boy aufblitzen, dessen Lebensgeschichte sich wie eine Schablone für Blues-Musiker-Biografien liest: Geboren wurde er am 16. September 1925 als Riley B. King im Mississippi-Delta, arbeitete als Baumwoll-Pflücker und Farmer, sang Gospel und lernte das Gitarrespielen von einem Pfarrer. Vorbilder waren ihm Blind Lemon Jefferson oder T-Bone Walker, den Weg zum Ruhm schob nach dem Umzug nach Memphis ein entfernter Verwandter an: Bukka White. Seit den späten 50ern war B. B. King Vorbild für ganze Generationen von Gitarristen. Hits wie "The Thrill Is Gone" interpretierte er neu, hielt sie mit einem warmen Ton frisch und lebendig - einem Ton, der aus einem zärtlichen Verhältnis zu seiner Gibson entsprang, die er "Lucille" getauft hatte. Lenny Kravitz brachte diesen einzigartigen Stil mit einer Twitter-Nachricht auf den Punkt: "B. B., jeder andere könnte tausend Noten spielen und niemals sagen, was du mit einer einzigen gesagt hast."

B. B. King starb am 14. Mai mit 89 Jahren infolge einer langen Diabetes-Krankheit in seinem Haus in Las Vegas. Allen, die jetzt einsteigen wollen in seinen Blues-Kosmos, gibt sein Schüler Eric Clapton einen Tipp: "Geht raus und sucht ein Album, das ,B. B. King Live At The Regal' heißt."

(RP)
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