Umstrittenes Segelschulschiff Die "Gorch Fock" kann weitersegeln

Kiel · Die "Gorch Fock" kann weitersegeln: Trotz der nötigen und teuren Grundsanierung will Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen (CDU) das berühmte Segelschulschiff im Dienst halten.

Ein Besuch auf der Gorch Fock
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Ein Besuch auf der Gorch Fock

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Foto: Helmut Michelis

"Die Entscheidung ist nicht leicht gefallen", räumte sie am Donnerstag in Berlin mit Blick auf den Reparaturbedarf ein. "Bis auf den Kiel muss fast alles ersetzt werden."

Zu den Kosten äußerte sich von der Leyen nicht. Die Ministerin begründete die Entscheidung vor allem mit dem hohen Symbolwert des Dreimasters. "Die 'Gorch Fock' symbolisiert weit mehr als nur ein Segelschiff", sagte die Ministerin. Der fast 60 Jahre alte Segler sei für Deutschland "die Botschafterin auf den Weltmeeren". Nun müsse das Schiff "zügig" grundsaniert werden und solle dann bis "weit über 2030" der Bundeswehr zur Verfügung stehen.

Die "Weiße Lady"

Die "Gorch Fock" war vor einem Jahr zu einer Routineinspektion aufs Dock gebracht worden. Dabei wurden unter anderem Schäden am Oberdeck sowie marode Masten entdeckt. Weil diese Reparaturen deutlich teurer würden als die ursprünglich geplanten Instandsetzungsarbeiten, wurden die Arbeiten an dem Schiff im Oktober gestoppt und eine Wirtschaftlichkeitsprüfung in Auftrag gegeben.

Nach Angaben des Ministeriums waren zu Beginn der Instandsetzung rund zehn Millionen Euro für die Reparatur veranschlagt worden. Dieser Bedarf hatte sich demnach bis zum Instandsetzungsstopp im Oktober bereits auf rund 35 Millionen Euro erhöht. Der Bund der Steuerzahler hatte die vielen und teuren Reparaturen der letzten Jahre an der "Gorch Fock" in seinem letzten Schwarzbuch angeprangert.

Die "Weiße Lady" ist der Stolz der Marine. Auf dem Schiff, das 1958 vom Stapel gelaufen war, wird seit Jahrzehnten der Offiziersnachwuchs ausgebildet. Die Schulungen finden derzeit auf anderen Schiffen statt.

(AFP)
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