"Ich bin ein Star — Holt mich hier raus!" Das Dschungelcamp frisst sich selbst auf

Düsseldorf · Das Interesse an den Möchtegern-Stars ist nach wie vor groß. Aber das Format frisst sich selbst auf.

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Die Chancen der Kandidaten auf den Dschungelthron

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Das Dschungelcamp ist langweilig geworden. Der eingefleischte Dauergucker des alljährlichen RTL-Spektakels ist bislang nicht auf seine Kosten gekommen. Ja, es war laut und derb, wie immer im australischen Urwald. Doch dann war Walter Freiwald plötzlich weg. Den Mann mit Tiefgang, Deutschlands Beinahe-Bundespräsidenten und ewigen Querulanten haben die Zuschauer selbst aus dem Spiel genommen. So ist das eben in der demokratischen Welt.

Es konnte zwar keiner ernsthaft erwarten, dass sich "Ich bin ein Star - Holt mich hier raus!" wieder zu solchen Höhen erheben könnte wie in der legendären fünften Staffel mit den Dramen um die Ex-Model-Castingteilnehmerin Sarah Knappik ("What happens if we break?") und Dschungelkönig Peer Kusmagk, der von der Heulsuse zum Liebling aller Schwiegermütter mutierte. Doch so viele angepasste Möchtegern-Promis wie in Staffel neun gab es in Australien noch nie.

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"Die Zuschauer langweilen sich vorm TV", resümieren auch die Medienforscher. Sie beobachten, dass seit dem Sonntag nach dem Start des Camps am 16. Januar immer mehr Nutzer beim Kurznachrichtendienst Twitter die Begriffe "Langeweile" und "langweilig" verwenden. Auch die Fernsehzuschauer sind ein Spiegelbild der Entwicklung: Zwar ist der Einschaltimpuls nach wie vor auf gutem Niveau - jede Folge hat nahezu 6,5 Millionen Zuschauer. Aber im Vergleich zum Vorjahr fehlen knapp 1,5 Millionen (junge) Interessierte pro Tag.

Denn das Format frisst sich von Innen heraus auf: Amok-Walter lieferte scharfzüngigere Kommentare als die Moderatoren Sonja Zietlow und Daniel Hartwich zusammen, deren hochgelobte Dialoge nicht mehr so frisch sind wie früher. Das Ganze wirkt diesmal sogar auf eingefleischte Fans abgeschmackt.

Auch deshalb ist es fast schon völlig egal, wer Dschungelkönig wird, ob Maren Gilzer, Jörn Schlönvoigt oder Tanja Tischewitsch. Hoffentlich wird es bei der nächsten Staffel wieder spannender — und vor allem besser.

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(RP)
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