Peking Im Ostchinesischen Meer droht eine Ölpest

Peking · China will mit einem U-Boot den gesunkenen Öltanker "Sanchi" untersuchen. Wie das Pekinger Transportministerium mitteilte, wurden Vorbereitungen getroffen, um das U-Boot zu entsenden. Zudem wurde ein Spezialschiff zur Unglücksstelle geschickt, das Verschmutzungen beseitigen soll. Die Hongkonger Zeitung "South China Morningpost" berichtete zudem, es werde über den Einsatz von Tauchern nachgedacht, um mögliche Lecks im Schiff zu versiegeln.

Ozeanforscher warnten derweil, ausgetretenes Öl könnte Japans Küste und auch die Insel Jeju erreichen. Eine Simulation habe zudem ergeben, dass sich Verschmutzungen "viel weiter und schneller als bisher gedacht verteilen könnten", teilte das Nationale Zentrum für Ozeanographie in Großbritannien mit.

Chinesische Behörden hatten von mindestens zwei Ölteppichen gesprochen, die sich gebildet hätten. Umweltexperten warnten vor schwerwiegenden Folgen für die Natur, da das Schiff 136.000 Tonnen Ölkondensat geladen und 1000 Tonnen giftiges Schweröl als Treibstoff an Bord hatte. Beide Ölteppiche, der eine 15 Kilometer lang, der andere 18 Kilometer, wurden ganz in der Nähe der Untergangsstelle entdeckt, wie Chinas staatliche Nachrichtenagentur Xinhua unter Berufung auf die Meeresverwaltung des Landes berichtete. Schiffe und ein Flugzeug seien im Einsatz, um die Entwicklung zu beobachten. "Das Öl gefährdet viele Lebewesen im Meer", sagte Ma Jun vom Pekinger Institut für Umweltangelegenheiten. Das Kondensat, das aus dem gesunkenen Tanker austrat, sei giftig für Fische und Seevögel.

Die Meeresströmungen an der Schwelle zwischen Gelbem und Ostchinesischem Meer seien derart komplex, dass kaum vorherzusagen sei, wohin der Ölteppich driften werde. Der iranische Tanker war vor etwa einer Woche rund 300 Kilometer östlich der Hafenstadt Shanghai mit einem chinesischen Getreidefrachter kollidiert. Am Sonntag sank das Schiff dann. 32 Seeleute starben.

(dpa)
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