Ukraine Minister Awakow meldet Gefecht mit russischen Panzern

Kiew · Während Moskau von der Bereitschaft ukrainischer Rebellen zum Waffenstillstand spricht, berichtet Kiew von Gefechten mit aus Russland eingedrungenen Panzern in der Ostukraine.

 Arsen Awakow spricht von russischen Panzern auf ukrainischem Gebiet.

Arsen Awakow spricht von russischen Panzern auf ukrainischem Gebiet.

Foto: ap

Nach Angaben von Innenminister Arsen Awakow drang am Donnerstag eine Kolonne gepanzerter Fahrzeuge zusammen mit Autos und anderen Fahrzeugen über die russische Grenze in sein Land ein. Ein Teil der Kolonne sei von ukrainischen Streitkräften gestellt und zerstört worden. Eine unabhängige Bestätigung für Awakows Angaben gab es nicht.

Russland hat dementiert, Waffen und Soldaten über die Grenze in den Osten der Ukraine geschickt zu haben. Der russische UN-Botschafter Witali Tschurkin teilte in New York mit, er werde dem Sicherheitsrat einen Resolutionsentwurf zuleiten, in dem es um ein Ende der Gewalt in der Ukraine gehe. Der Text befasse sich mit den "bisher nicht erfolgreichen" Bemühungen der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE), den Konflikt zwischen ukrainischer Regierung und prorussischen Rebellen zu beenden. Die Resolution solle UN-Generalsekretär Ban Ki Moon auffordern, den OSZE-Prozess zu unterstützen.

"Die Annahme dieser Resolution würde die Unterstützung (des OSZE-Prozesses)durch den UN-Sicherheitsrat bedeuten", erklärte Tschurkin. "Für uns wäre das natürlich extrem wichtig, da sich die Lage dort verschlechtert hat."

Der russische Außenminister Sergej Lawrow erklärte zuvor, die Rebellen in der Ostukraine seien zu einem Waffenstillstand bereit.Die Initiative dazu sollte aber von der Regierung in Kiew ausgehen, zitierten russische Nachrichtenagenturen am Donnerstag Lawrow. Der OSZE-Generalsekretär Lamberto Zannier forderte bei einem Besuch in der Krisenregion, die Konfliktparteien sollten die "Verrücktheit" der bewaffneten Auseinandersetzung beenden.

Lawrow sagte, der Resolutionsentwurf dringe auf die Umsetzung des GenferFriedensplans, der unter OSZE-Vermittlung im April beschlossen, aber seither nicht umgesetzt worden ist. Die Vereinbarung sah unter anderem ein Ende der Gewalt, die Räumung besetzter Regierungsgebäude und die Entwaffnung illegaler Gruppen vor.

Lawrow erklärte, Russland werde mit dem Resolutionsentwurf nicht die Entsendung einer Friedenstruppe in die Ostukraine fordern. Die ukrainischen Rebellen hatten vorgeschlagen, dass Russland eine Friedenstruppe in den Osten der Ukraine entsendet. Moskau hatte dazu erklärt, dies bedürfe einer Autorisierung durch den Weltsicherheitsrat. Die Rebellen haben die Unabhängigkeit zweier Regionen und eine Bereitschaft zum Anschluss an Russland erklärt.

Awakow sagte, von der aus Russland eingerückten Kolonne seien drei russische Panzer in den Ort Snischne gefahren. Die Kolonne sei über einen von den Rebellen kontrollierten Grenzübergang im Dorf Djakowe in die Ukraine gekommen. Snischne ist 40 Kilometer von Djakowe entfernt.

Ein Panzer sei in Snischne geblieben und die beiden anderen seien weitergefahren. Sie seien auf demWeg nach Horliwka von ukrainischen Truppen unter Feuer genommen worden. Dieser "Teil der Kolonne ist zerstört worden", sagte Awakow.

(ap)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort