Hofer versus Van der Bellen Österreicher wählen neuen Präsidenten

Wien · Die Bundespräsidentenwahl in Österreich hat begonnen: Wähler haben nun die Wahl zwischen dem Rechtspopulisten Norbert Hofer und dem früheren Grünen-Chef Alexander Van der Bellen. Der Wahl wird internationale Bedeutung eingeräumt.

 Rechtspopulist Norbert Hofer im Rampenlicht: 765 Journalisten, Fotografen und TV-Teams aus aller Welt haben sich zur Berichterstattung angemeldet.

Rechtspopulist Norbert Hofer im Rampenlicht: 765 Journalisten, Fotografen und TV-Teams aus aller Welt haben sich zur Berichterstattung angemeldet.

Foto: dpa, cb fs bjw

Ganz Europa schaut auf die Präsidentenwahl in Österreich: Schließelich gilt der Wahlausgang als Stimmungstest, wie weit es Populisten bei anstehenden Wahlen in anderen Ländern der EU schaffen könnten. Sollte der FPÖ-Politiker Hofer gewinnen, dürften das als Rechtsschwenk im Land gewertet werden. Populistische EU-Kritiker in ganz Europa sähen sich im Aufwind.

Im Umkehrschluss könnten sich Pro-Europäer bestätigt sehen, wenn der Grünen-Kandidat Van der Bellen neuer Bundespräsident würde. Anhänger der europäischen Idee sorgen sich vor den Abstimmungen in Österreich und Italien, aber auch vor den Wahlen in Frankreich und den Niederlanden vor einem Aufstieg rechter Parteien.

Die Wahllokale haben am heutigen Sonntag um 7 Uhr geöffnet. Sie schließen um 17 Uhr. Erste Ergebnisse werden für den späten Sonntag erwartet, der Gewinner wird möglicherweise aber erst nach Auszählung der per Briefwahl abgegebenen Stimmen am Montag feststehen.

Eine erste Wahl im Mai war wegen Problemen mit den Briefwahl-Kuverts für ungültig erklärt worden. Der Bundespräsident wird in Österreich direkt vom Volk bestimmt: 6,4 Millionen Bürger dürfen am Sonntag wählen gehen. Die Wahlbeteiligung lag am 22. Mai bei 72,7 Prozent. Doch wie viele werden sich ein zweites Mal dazu motivieren können?

Van der Bellen hatte beim ersten Ergebnis mit weniger als einem Prozentpunkt vor Hofer geführt. Nach Angaben des Innenministeriums vom Samstag haben sich 765 Journalisten, Fotografen und TV-Teams aus aller Welt zur Berichterstattung angemeldet.

(ap)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort