Suche nach Vermittlern Ultimatum der Osthoff-Entführer angeblich abgelaufen

München (rpo). Offenbar ist im Fall der im Irak entführten Deutschen Susanne Osthoff ein erstes von den Kidnappern gestelltes Ultimatum bereits am frühen Freitagmorgen abgelaufen. Der Krisenstab im Auswärtigen amt bemüht sich weiter intensiv darum, Vermittler im Irak zu finden.

Freude über Freilassung von Susanne Osthoff
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Foto: DDP

Wie das Münchner Nachrichtenmagazin "Focus" unter Berufung auf Berliner Sicherheitskreise berichtet, hatten die Geiselnehmer die Bundesregierung in ihrer der ARD zugespielten Video-Botschaft explizit aufgefordert, die Ausbildung irakischer Polizisten zu beenden.

Als Frist hätten sie "drei Tage nach Erstausstrahlung des Videos" gesetzt. Nach Darstellung des "Spiegel" ist das Ultimatum am Freitag um 02.37 Uhr deutscher Zeit abgelaufen.

Nach Ansicht des Krisenstabs der Bundesregierung könnten die Entführer dem arabisch-nationalistischen Milieu der Ischrin-Brigaden angehören, wie das in Hamburg erscheinende Nachrichtenmagazin am Samstag vorab berichtete.

Dafür spreche der Name "Saraja al-Salasil" (Sturmtruppen der Erdbeben), unter dem die Kidnapper firmierten. Eine Gruppe ähnlichen Namens habe schon früher mit den vor allem sunnitischen Ischrin-Brigaden kooperiert, die seit Sommer 2003 im Irak aktiv seien.

In dem "Focus"-Bericht heißt es unter Bezug auf einen hochrangigen BND-Beamten, bis Freitag hätten keine konkreten Hinweise auf die Entführer vorgelegen. Der Beamte wird mit den Worten zitiert: "Es gibt keine neuen Verlautbarungen, keine Briefe und keine Video-Botschaften."

Intensiv bemühe sich der Krisenstab in Berlin um Vermittler im Irak, betonte das Blatt. So sei der Kurdenführer Massud Barsani um Mithilfe bei der Kontaktaufnahme zu den Kidnappern gebeten worden.

Der Ebersberger SPD-Bundestagsabgeordnete Ewald Schurer, der Susanne Osthoff gut kennt, sagte, das Auswärtige Amt habe auch Kontakt zum Ex-Mann der Entführten im Irak aufgenommen. Die Familie von Salem Bachan gelte als einflussreich im Nordirak. Laut "Spiegel" setzt die Bundesregierung auch auf den sunnitischen Geistlichen Abd al-Muneim al-Badari, um Kontakt mit den Entführern zu bekommen.

(afp)
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