Drama vor asiatischen Küsten USA fordern mehr Schutz von Flüchtlingen

Washington · Die US-Regierung hat die südostasiatischen Staaten zum Schutz von Bootsflüchtlingen gedrängt und vor der Abweisung von Booten gewarnt. Vor den Küsten der Staaten treiben Tausende Menschen hilflos auf Booten. Doch die haben ihre Grenzen größtenteils gesperrt.

Flüchtlinge vor Malaysia, Indonesien, Thailand: Flüchtlingsdrama im Asien
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Flüchtlingsdrama in Asien

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"Wir drängen die Länder der Region, schnell zusammenzuarbeiten, um zuallererst die Leben der Migranten zu retten, die derzeit auf See sind und dringend Rettung benötigen", sagte der US-Außenamtssprecher Jeff Rathke am Freitag. Außenminister John Kerry habe am Donnerstagabend mit seinem thailändischen Kollegen Thanasak Patimaprakorn über die Situation der Bootsflüchtlinge gesprochen sowie die Möglichkeit, dass Thailand ihnen vorübergehend Schutz gewährt.

Außenamtssprecher Rathke dankte Thailand, Indonesien und Malaysia dafür, dass sie allein in dieser Woche 3000 Migranten aufgenommen haben, warnte aber zugleich vor der Zurückweisung von Booten. Die US-Regierung sei in Gesprächen, wie sie helfen könne. Sie werde dazu eine Delegation zu dem Krisengipfel entsenden, den Thailand für den 29. Mai angesetzt hat, sagte der Sprecher. Seit Wochen versuchen vermehrt Schiffe mit Flüchtlingen aus Bangladesch und Myanmar nach Thailand, Indonesien und Malaysia zu gelangen, die sie jedoch wiederholt zurückwiesen.

Die Praxis, Flüchtlingsschiffe an den Seegrenzen abzufangen und zur Rückkehr aufs offene Meer zu zwingen, stößt bei UNO, USA und anderen Ländern auf scharfe Kritik. Aktivisten schätzen, dass derzeit bis zu 8000 Migranten in Südostasien auf See unterwegs sind. Berichten zufolge herrschen auf den oft völlig überfüllten Schiffen Hunger, Krankheit und Tod. Eine Lösung des Problems ist nicht in Sicht: Indonesien, Malaysia und Thailand wollen auch künftig Schiffe zurückweisen, indes Myanmar droht, den geplanten Gipfel zur Flüchtlingsfrage zu boykottieren.

(AFP)
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