Berlin Bis Samstag haben die Bürger nur für den Staat gearbeitet

Berlin · Von jedem Euro, den die Deutschen verdienen, geht mehr als die Hälfte an den Staat. Nach Steuern und Sozialabgaben bleiben 47,6 Cent im Geldbeutel. Das teilte der Steuerzahlerbund mit. Nach seinen Berechnungen - bezogen auf das Jahr und das Volkseinkommen - haben die Deutschen also statistisch bis Samstag um 6.14 Uhr in der Früh nur für den Staat gearbeitet.

Die reine Steuerbelastung liegt dem Verein zufolge im Schnitt bei 31,8 Prozent. Die Abgaben für Renten-, Pflege-, Arbeitslosen- und Krankenversicherung ergeben zudem 20,6 Prozent. Die gesamte Belastung für den durchschnittlichen Steuerzahler liegt also bei 52,4 Prozent. 2014 rief der Steuerzahlerbund seinen jährlichen "Steuerzahlergedenktag" am 12. Juli aus. Die Belastungsquote lag damals um 0,3 Prozent höher. Im Vergleich zu anderen Industriestaaten würden aber sowohl Singles als auch Familien in Deutschland überdurchschnittlich stark belastet, hieß es.

Für den Chef des Steuerzahlerbundes, Reiner Holznagel, gehört daher der Solidaritätszuschlag bis spätestens 2019 abgeschafft. Auch die Grundsteuer müsse reformiert werden, um Wohnen wieder günstiger zu machen. Außerdem appellierte Holznagel an die Bundesregierung, den Abbau der "kalten Progression" schneller voranzutreiben. Dabei wird der Einkommensteuertarif an die Inflation angepasst, damit die Steuerbelastung nicht stärker als die Realeinkommen wächst.

(jd)
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