Berlin Bundespräsident Gauck stellt sich an Israels Seite

Berlin · Joachim Gauck hat sich für diese "besondere Reise", seinen ersten offiziellen Staatsbesuch als Bundespräsident, eine Überschrift ausgedacht: "Wir Deutsche stehen an eurer Seite", laute die Botschaft, die Gauck mitbringen werde, wenn er kommende Woche in Israel und in den Palästinensergebieten empfangen werde, sagte sein Sprecher. Gauck wolle "ein Zeichen der Solidarität mit Israel in schweren Zeiten" setzen, aber zugleich auch das "nachhaltige Engagement" Deutschlands für den Aufbau des Palästinenserstaates betonen.

Gauck bricht am Montag mit großer Entourage auf nach Israel, wo er am Dienstag von Staatspräsident Schimon Peres mit militärischen Ehren in Jerusalem empfangen wird. Peres, der Gauck eingeladen hatte, habe die zunächst nur als Antrittsbesuch geplante Visite zu einem Staatsbesuch hochgestuft, was Gauck gerne angenommen habe, hieß es im Bundespräsidialamt. Begleitet wird der Bundespräsident von seiner Lebensgefährtin Daniela Schadt, von Dieter Graumann, dem Präsidenten des Zentralrats der Juden in Deutschland, und drei Bundestagsabgeordneten.

Gleich zum Auftakt wird Gauck in der Gedenkstätte Yad Vashem für die Opfer des Holocaust als erster deutscher Staatsgast das Archiv besichtigen. In Yad Vashem wird sich Gauck in das Gästebuch eintragen und einen Kranz niederlegen – ebenso wie zuvor am Grab von Benjamin Ze'ev (Theodor) Herzl, einem der Begründer des Zionismus. Am Mittwoch trifft Gauck Israels Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu. Es gehe dabei weniger um ein politisches Gespräch als um das Unterstreichen der guten deutsch-israelischen Beziehungen, hieß es. In Jerusalem werde Gauck mit Überlebenden des Holocaust und auch mit Überlebenden der israelischen Olympiamannschaft von 1972 zusammentreffen.

Am Donnerstag reist Gauck in die Palästinensergebiete. In Bureen eröffnet er eine deutsch-arabische Mädchenschule. In Ramallah wird Gauck von Palästinenserpräsident Mahmud Abbas empfangen. Später trifft er auch mit Ministerpräsident Salam Fajad zusammen. Gauck wolle nicht nur deutlich machen, dass Deutschland für das Existenzrecht und die Sicherheit Israels eintrete, sondern auch, dass die deutsche Politik fest auf eine Zwei-Staaten-Lösung ziele, hieß es im Bundespräsidialamt.

(RP)
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