SPD will Kür vorziehen Gabriel verzichtet offenbar auf Kanzlerkandidatur

Berlin · Im Rennen um die Kanzlerkandidatur bei der SPD gibt es laut einem Bericht eine überraschende Wende: Sigmar Gabriel soll sich angeblich freiwillig zurückgezogen haben. Außerdem drückt die Partei aufs Tempo: Die Entscheidung für einen Kandidaten soll nun spätestens Anfang Dezember fallen.

September 2012. Der Zukunftskongress der SPD
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Wie die "Leipziger Volkszeitung" unter Berufung auf Kandidatenkreise berichtet, zog sich Parteichef Sigmar Gabriel faktisch aus dem Wettbewerb um das Kanzleramt zurück.

Fraktionschef Frank-Walter Steinmeier und Ex-Bundesfinanzminister Peer Steinbrück hätten sich gegenseitig versprochen, die Kandidatenfrage "frühzeitig und in voller Sympathie und Freundschaft füreinander" zu klären, heißt es in dem Bericht. Der eine wolle den anderen zusammen mit Parteichef Gabriel "voll und ganz unterstützen".

Für eine frühzeitigere Kandidatenklärung spräche auch die Notwendigkeit, das sich abzeichnende Regierungsprogramm nicht am Ende einem Kandidaten "überzustülpen".
Dieser Eindruck müsse auf jeden Fall verhindert werden.

Bisher hieß es offiziell, die SPD werde ihren Kanzlerkandidaten "spätestens nach der Landtagswahl in Niedersachsen" Ende Januar 2013 nominieren. Spätestens könne schließlich auch bedeuten, "dass wir bereits im November oder vielleicht sogar noch früher so weit sind", sagte ein Mitglied der SPD-Führung der Zeitung.

Steinmeier wolle dabei "nicht mit aller Gewalt" nach der Rolle des Kanzlerkandidaten greifen. Dagegen erweckte Steinbrück gerade in jüngster Zeit den genau gegenteiligen Eindruck.

SPD-Generalsekretärin Andrea Nahles widersprach am Montagmittag der Darstellung, Gabriel habe sich zurückgezogen und bezeichnete die Meldung im RBB-Inforadio als "Spekulation".

(AFP)
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