Bonner Joachim Stamp als Lindner-Nachfolger Neuer FDP-Generalsekretär kritisiert Sozialstaat

Düsseldorf (RPO). Der neue nordrhein-westfälische FDP-Generalsekretär Joachim Stamp hat sich für Änderungen am "bürokratischen Sozialstaat" ausgesprochen. Der Staat müsse besser werden bei der Integration von Langzeitarbeitslosen, sagte Stamp in Düsseldorf bei seiner Vorstellung durch FDP-Landeschef Andreas Pinkwart.

 Joachim Stamp (l.) bei seiner Vorstellung mit dem FDP-Landeschef Andreas Pinkwart.

Joachim Stamp (l.) bei seiner Vorstellung mit dem FDP-Landeschef Andreas Pinkwart.

Foto: ddp, ddp

Mitte März soll Stamp auf dem NRW-FDP-Parteitag in Siegen gewählt werden. Stamp ist Nachfolger von Christian Lindner, der zum Generalsekretär der Bundes-FDP aufgestiegen war.

Stamp verteidigte die umstrittenen Sozialstaats-Thesen von FDP-Chef Guido Westerwelle. "Ich kenne Guido Westerwelle seit 22 Jahren", sagte der 39-jährige Bonner. Dem FDP-Bundesvorsitzenden sei es bei der "Hartz-IV"-Kritik nicht darum gegangen, Langzeitarbeitslose zu kritisieren, sondern eine bestimmte "Mentalität". Stamp war in den 90er Jahren Mitarbeiter in Westerwelles Büro.

"Ich habe keine Angst, aber Respekt vor meiner neuen Aufgabe", sagte Stamp, der bereits am Montagabend vom FDP-Landesvorstand einstimmig zum kommissarischen FDP-General ernannt worden war.

Pinkwart bezeichnete den bisherigen Lokalpolitiker als "erfolgreichen Wahlkämpfer". Politik sei die Leidenschaft von Stamp. Mit ihm könne die NRW-FDP Themen wie Bildung und Innovation in den Mittelpunkt ihrer Kampagne rücken.

Ursprünglich hatte Lindner noch bis zum Siegener Parteitag am 13. und 14. März beide Parteiämter nebeneinander ausüben sollen. Wegen der derzeitigen politischen Lage zog die FDP eine Nachfolge-Regelung vor. Die FDP steht seit Wochen wegen Parteispenden von Hoteliers und aufgrund des Fehlstarts der schwarz-gelben Bundesregierung in der Kritik.

Laut Umfragen hat die schwarz-gelbe Koalition in NRW derzeit keine Mehrheit mehr. Die Liberalen liegen bei etwa sechs bis acht Prozent und damit deutlich hinter ihren zweistelligen Wahlresultaten des vergangenen Jahres.

Das Amt des FDP-Generalsekretärs ist ein Ehrenamt. Nach Parteiangaben bekommt der Familienvater Stamp aber eine "Aufwandsentschädigung", die seinen Verdienstausfall begleichen und beispielsweise die Kosten der Kinderbetreuung finanzieren soll.

(DDP/csr)
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