Mehrheit im Parlament: Bundestag beschließt umstrittene Reform des Klimaschutzgesetzes
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Brüssel Hersteller wollen strengere EU-Regeln für Wasserkocher

Brüssel · Nach Kochplatten und Ventilatoren könnte sich die EU-Kommission auf der Suche nach neuen Wegen zur Energie-Einsparung bald auch Wasserkocher oder Haartrockner vornehmen. Denn wenn vom 1. Januar an neue Auflagen für bestimmte Küchengeräte gelten, soll das Industriekreisen zufolge noch nicht das Ende der EU-Regulierung im Haushaltsbereich sein. Neben Umweltschützern machen sich in Brüssel auch Hersteller wie Philips, Bosch oder Miele für eine neue Stufe des sogenannten Eco-Design stark, durch das Geräte energiesparender und damit umweltfreundlicher werden sollen.

Die Forderung stürzt die EU-Kommission von Präsident Jean-Claude Juncker in ein Dilemma: Einerseits soll sie Vorschläge zur Energie-Einsparung machen, damit die EU ihre Klimaziele für 2030 verwirklichen und eine globale Vorreiterrolle im Umweltschutz einnehmen kann. Die ab Januar vorgeschriebenen Informationen über den Energieverbrauch von Herden oder Kochplatten können nach Angaben der Brüsseler Behörde bis 2020 den Stromverbrauch der EU um neun Prozent senken.

Andererseits hat sich Juncker den Abbau von Bürokratie und eine Abkehr von der Brüsseler Regulierungswut auf die Fahnen geschrieben. Angesichts der Kritik, vor allem britischer Medien, ist die neue EU-Kommission daher mit neuen Vorstößen im Bereich Eco-Design vorsichtig. Juncker will heute sein Arbeitsprogramm vorlegen.

Die Hersteller von Haushaltsgeräten sind über die Zurückhaltung nicht glücklich, denn sie erhoffen sich Anreize für Verbraucher, neue, energiesparende Geräte zu kaufen. Auch Deutschland, Heimat von Bosch und Miele, ist nach Angaben von europäischen Diplomaten offen für strengere Vorschriften.

(rtr)
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