Seoul Kim Jong Un lässt Armeechef wegen Müdigkeit hinrichten

Seoul · Nordkoreas Machthaber Kim Jong Un hat dem südkoreanischen Geheimdienst zufolge den Verteidigungsminister des Landes wegen Verrats und Ungehorsams hinrichten lassen. Der 66-jährige Hyon Yong Chol sei bereits um den 30. April auf einem Militärgelände in Pjöngjang von einem Exekutionskommando getötet worden - mit einem Flugabwehrgeschütz und vor Hunderten von Zuschauern. Er soll Kim widersprochen haben und während einer Veranstaltung des Militärs eingeschlafen sein. Das teilte Südkoreas Nationale Aufklärungsdienst (NIS) Abgeordneten in Seoul wie auch Journalisten mit.

Von Nordkorea gab es für die mutmaßliche Hinrichtung keine Bestätigung. Nach den Informationen des NIS habe es keine Anzeichen für eine Rebellion gegeben, berichtete die nationale Nachrichtenagentur Yonhap. Allerdings soll der Zweifel unter hochrangigen Funktionären an Kims Führung zunehmen.

Hyon, dessen offizieller Titel Minister der Streitkräfte war, sei hingerichtet worden, weil er Kim keinen Respekt gezollt habe, hieß es. Vor Hyons Hinrichtung habe es kein Gerichtsverfahren gegeben. Südkoreas Regierung geht davon aus, dass Kim seit seiner Machtübernahme vor mehr als drei Jahren immer wieder politische Säuberungswellen dazu genutzt hat, um seine Stellung zu festigen. Kim Jong Un war die Macht in Nordkorea nach dem Tod seines Vaters Kim Jong Il Ende 2011 übertragen worden.

(dpa)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort