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Berlin Umfrage sieht FDP erstmals wieder bei fünf Prozent

Berlin · Im Hamburger Wahlkampf leisteten sich die Liberalen eine Rückkehr zur Spaßpartei. Im Bund läuft es langsam wieder besser.

Nach Monaten im Umfragetief steht die FDP einer Forsa-Umfrage zufolge erstmals wieder bei fünf Prozent. Damit können die Liberalen vor der Bürgerschaftswahl im Hamburg am Sonntag Hoffnung schöpfen. Auch in lokalen Umfragen in der Hansestadt steht die FDP wieder bei fünf Prozent.

In den vergangenen Wochen erregten die Liberalen vor allem Aufsehen mit Inszenierungen der Hamburger Spitzenkandidatin Katja Suding und durch die Wutrede von Christian Lindner zum Thema Scheitern von Selbstständigen im Düsseldorfer Landtag. Unfreiwillig rückte die Hamburger Spitzenkandidatin Suding ins Rampenlicht, als die ARD vom Dreikönigstreffen der FDP in der "Tagesschau" einen ausführlichen Schwenk über deren Beine zeigte und sich hinterher dafür entschuldigte. Suding nahm's gelassen und verwandelte den Aufreger zum Tor für sich: Sie sprach anschließend in jede Kamera und jedes Mikrofon, dass sie mit ihren sportlichen Beinen die Fünf-Prozent-Hürde überspringen könne. So weit, so sympathisch.

Doch dann ließ sich Suding, in Anlehnung an die Hollywood-Heldinnen "Drei Engel für Charlie", gemeinsam mit Generalsekretärin Nicola Beer und der Bremer Spitzenkandidatin Lencke Steiner für das Glamour-Magazin "Gala" als "Drei Engel für Lindner" ablichten. Politische Botschaft: Fehlanzeige. Ein Seufzer ging durch die Republik: Da ist sie wieder, die FDP-Spaßpartei. Als Ausrutscher darf man das nicht werten: Die Kampagne für Hamburg war aus der Berliner Parteizentrale gesteuert.

Abgesehen von seinen drei Glamour-Engeln scheint Parteichef Lindner aber auch viel richtig gemacht zu haben. In Hamburg rackerte er sich von Termin zu Termin. Auch der Zufall half. Als er Ende Januar im nordrhein-westfälischen Landtag auf die Regierungserklärung zur Digitalisierung von Ministerpräsidentin Hannelore Kraft reagieren musste, störte ein SPD-Abgeordneter seine Rede mit Zwischenrufen. Mehrfach spielte der Sozialdemokrat auf die Pleite der von Lindner im Jahr 2000 gegründeten Internetfirma Moomax an. Lindner negierte nicht sein Scheitern. Aber er reagierte auf die Anwürfe mit einer argumentativ scharfen und für den Zuschauer amüsanten Gegenrede für eine Gründungskultur, die das Risiko des Scheiterns einbezieht. Das Video der Rede wurde im Internet zum Renner und auf Youtube hunderttausendfach geklickt. Lindner hatte nicht nur rhetorisch brilliert, sondern endlich auch mal wieder ein FDP-Thema gesetzt.

Sollte es in Hamburg gelingen, in die Bürgerschaft einzuziehen, dann ist die FDP wieder im Spiel. Bei der Bundestagswahl 2017 hat sie zwischen CDU und AfD nur eine Chance, wenn sie über die Länder beweist, dass sie noch lebt.

(RP)
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