Verkehr in Düsseldorf Tausendfüßler-Sperre: Weiter Chaos in der City

Düsseldorf · Auch am Dienstag hatte die Sperrung der Hochstraße Folgen in der City: Tausende von Autofahrern suchten nach neuen Routen.

Gestern Mittag an der Tunnelausfahrt zur Heine-Allee: Wegen des hohen Verkehrsaufkommens stauen sich die Fahrzeuge. RP-Foto: Andreas bretz

Gestern Mittag an der Tunnelausfahrt zur Heine-Allee: Wegen des hohen Verkehrsaufkommens stauen sich die Fahrzeuge. RP-Foto: Andreas bretz

Foto: Bretz, Andreas

Im Rathaus setzt man auf den Faktor Zeit: In einigen Tagen, so die Erwartung, werden sich die vielen tausend Pendler an die neue Verkehrssituation in der Innenstadt gewöhnt haben und nicht mehr die Staus verursachen, in denen sie dann selbst stehen. Hintergrund: Durch die Sperrung des Tausendfüßlers, der binnen acht Wochen abgerissen werden soll, fehlt eine wichtige Nord-Süd-Achse für den innerstädtischen Verkehr.

Auf der Heinrich-Heine-Allee und der Kasernenstraße kam es den ganzen Tag immer wieder zu Staus, die sich teils bis zur Oberkasseler Brücke zogen. Auch im neuen Tunnel unter den Libeskind-Bauten kam es erneut zu Rückstaus. Mehrere RP-Leser kritisieren, dass es an der Ausfahrt des Tunnels an der Heinrich-Heine-Allee zwar zwei Rechtsabbiegespuren in Richtung Oberkassel gibt, aber nur eine Linksabbiegerspur in Richtung Kasernen- und Blumenstraße. Auch die Verkehrsführung auf der Heinrich-Heine-Allee wird kritisiert: So stößt auf Unverständnis, weshalb von der Oberkasseler Brücke kommend an der Kreuzung Maximilian-Weyhe-Allee/Ratinger Straße nach wie vor nur eine Spur geradeaus auf die Heine-Allee, aber zwei Linksabbiegespuren auf die Weyhe-Allee führen, die bisher vor allem als Zubringer für den Tausendfüßler gedient hatte. Zudem haben viele Autofahrer das Gefühl, dass die Ampelschaltungen nicht der neuen Situation angepasst worden sind.

Andrea Blome, Leiterin des Amtes für Verkehrsmanagement, hält neue Spurführungen oder geänderte Ampelschaltungen für zu aufwendig. Das lohne nicht für die Zeit bis zum Abriss der Hochstraße. Wenn sie verschwunden ist, wird es dort wieder eine (provisorische) Nord-Süd-Fahrbahn geben.

Es werden aber auch Tipps für Alternativrouten ausgetauscht: "Von Norden kommend könnte sich auch ein Umweg über die Theodor-Heuss-Brücke, Niederkassel und Oberkassel zur Rheinkniebrücke lohnen, um den Staus in der City zu entgehen. Man kann dann faktisch von Süden aus in die City einfahren", empfiehlt ein Leser.

Die schlechtere Erreichbarkeit macht sich auch in den Parkhäusern und im Einzelhandel bemerkbar. "Wir haben deutlich weniger Besucher, aber auch unser Parkhaus ist wesentlich schlechter zu erreichen", sagt Harald Feit, Center-Manager der Schadow Arkaden. Man sei mit den Verantwortlichen bei der Stadt jedoch bereits in konstruktiven Gesprächen, wie die Situation verbessert werden kann.

(jco/top)
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