Düsseldorf Zieht Wirtschaftsminister ins Vodafone-Haus?

Düsseldorf · Möglicherweise wird doch ein Landesministerium Nachmieter des Mobilfunkunternehmens Vodafone in dem Gebäudekomplex am Rheinufer. Wirtschaftsminister Garrelt Duin (SPD) will sein derzeit auf vier Standorte verteiltes Haus an einem neuen Standort konzentrieren.

Die Geschichte des Mannesmann-, Vodafone-Hochhauses
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Mehrere Möglichkeiten seien derzeit in der Prüfung, der Vodafone-Komplex sei darunter, bestätigte Ministeriums-Sprecherin Mirjam Grotjahn auf RP-Anfrage. "Noch ist alles offen. Eine Entscheidung wird in den nächsten Wochen fallen."

Der Komplex am Rheinufer mit dem markanten 88,5-Meter-Hochhaus ist frei geworden, weil Vodafone zum Jahresende in den neuen Campus am Heerdter Dreieck gezogen ist. Er ist im Besitz des Landesbetriebs BLB, der die etwa 40 000 Quadratmeter fassenden Gebäude inklusive des Parkhauses an der Moselstraße Ende 2008 gekauft hatte. Gut informierten Kreisen zufolge sollen damals 160 Millionen Euro geflossen sein.

Der Kauf erfolgte mit dem Ziel, die Gebäude für Ministerien zu sichern. All das ist inzwischen auch Gegenstand eines Parlamentarischen Untersuchungsausschusses des Landtages, der derzeit gebildet wird. Im Raum stehen die Fragen, ob es bei dem Kauf zu Unregelmäßigkeiten gekommen war und ob es ein Konzept für die spätere Nutzung gegeben habe. Zunächst galt das Innenministerium als gesetzt für das Vodafone-Hochhaus. Denn dessen derzeitiger Sitz, etwa 100 Meter entfernt an der Haroldstraße, ist asbestbelastet und muss saniert oder abgerissen werden. Innenminister Ralf Jäger (SPD) hat jedoch abgewunken und wird wohl in ein ehemaliges WestLB-Gebäude (jetzt Portigon) an der Friedrichstraße ziehen. Der Vertrag ist noch nicht unterschrieben. Auch ein Umzug des Umweltministeriums von Johannes Remmel (Grüne) vom Kennedydamm ans Rheinufer wurde bereits spekuliert.

Auch sein Kabinettskollege Duin sucht eine neue Bleibe: Derzeit ist sein Haus auf vier Gebäude verteilt, muss sie sich mit anderen Ministerien teilen. Die Standorte (u.a. Jürgensplatz, Horionplatz, Mannesmannufer) sind zwar alle in der Nähe des Landtags und der Staatskanzlei im Stadttor. Teils müssen die 291 Mitarbeiter aber wegen Kleinigkeiten weite Strecken zurücklegen. "Vor diesem Hintergrund ist die Situation derzeit sicherlich nicht besonders glücklich", so Grotjahn. Welche möglichen neuen Standorte sonst geprüft werden, will sie nicht sagen. Kriterien seien die räumlichen Gegebenheiten, die Höhe der Miete und wie viel in einen Umbau investiert werden müsste. Beim Vodafone-Komplex ist von mehreren Millionen Euro die Rede.

(RP)
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