Meerbusch Elektromobiliät wird ausgebaut

Meerbusch · Die städtische Wirtschaftsförderin Heike Reiß gibt einen Zwischenbericht zur "e-nitiative Mollsfeld" und kündigt den Bau einer öffentlichen Elektrotankstelle durch die WBM an Haus Meer an.

Aller Anfang ist schwer: Sechs Monate nach dem Start der "e-nitiative Mollsfeld" gab Heike Reiß von der städtischen Wirtschaftsförderung vor Kommunalpolitikern einen Zwischenbericht. Das gemeinsam von Stadt, Wirtschaftsbetrieben Meerbusch, Epson, SSF Schwimmbadtechnik, Kyocera Mita und Athlon Car Lease genutzte Mitsubishi-Elektroauto habe an rund 180 Tagen eine Gesamtstrecke von 4800 Kilometern zurückgelegt. Das sind etwa 27 Kilometer am Tag. Sie bedeuten hochgerechnet aufs halbe Jahr eine CO2-Ersparnis von 600 Kilogramm. Der Mitsubishi i-Miev sei an keinem einzigen Tag ausgefallen, berichtete die Wirtschaftsförderin.

Aber selbst der sympathische, mit viel Enthusiasmus gehaltene Vortrag von Heike Reiß konnte nicht darüber hinwegtäuschen, dass die ersten Erfahrungen mit dem begrüßenswerten Projekt keinen Grund zum Jubeln bieten. So sprach sie auch die durchaus heiklen Punkte an. "Es macht keinen Sinn für Mitarbeiter der Stadt, mit einem Auto mit Verbrennungsmotor nach Osterath zu fahren, um dort für eine Kurzstrecke in ein Elektrofahrzeug zu steigen", sagte sie. Diese Einschränkung habe auch für die Bediensteten der WBM gegolten, die überwiegend am Standort Willich arbeiten.

Gleichwohl soll das von Athlon Car Lease koordinierte Projekt fortgesetzt werden. Mit zwei neuen Fahrzeugen modernster Elektro-Technologie will man aus der Erfahrung lernen. So soll zum Beispiel ein Fiat 500 direkt bei den WBM bereit und ein Opel Alpera mit Elektrohybridmotor den übrigen Teilnehmern zur Verfügung stehen, berichtete Heike Reiß.

Darüber hinaus kündigte sie an, dass die WBM auf dem Park-and-Ride-Platz Haus Meer in Büderich eine öffentliche Elektrotankstelle einrichten und betreiben wollen. Ferner sei auch das Carsharing in der Stadtverwaltung durchaus noch aktuell. Im so genannten Klimabeirat komme das Thema demnächst auf die Tagesordnung. Außerdem denke die Kommune darüber nach, Carports mit Fotovoltaikanlagen zu bauen, um städtische Elektrofahrzeuge mit selbst produziertem Strom nutzen zu können.

Bürgermeister Dieter Spindler ergänzte im Haupt- und Finanzauschuss, dass die Verwaltung mit Anbietern im Gespräch sei, die eine Technik für das Aufladen von Elektrorädern anböten, die zum Beispiel auf dem Dr.-Franz-Schütz-Platz umgesetzt werden könnte.

Heike Reiß vervollständigte ihren Vortrag mit dem Hinweis darauf, dass drei Viertel des von der Stadtverwaltung verbrauchten Stroms ökologischen Ursprungs sei.

(RP/rl)
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