Meisterschaftskampf im Basketball Bei den Bayern-Stars liegen die Nerven blank

Oldenburg/Quakenbrück · Während ALBA Berlin als erster Finalist feststeht, muss der FC Bayern München ins Entscheidungsspiel gegen Oldenburg. Dabei liegen die Nerven beim Titelfavoriten blank. Trainer Pesic muss sich beherrschen, Oldenburgs Coach Machowski schwärmt dagegen.

EWE Baskets Oldenburg - Bayern München 70:60
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Wortkarg wie selten zuvor war Bayern-Trainer Svetislav Pesic auf der Pressekonferenz nach der 60:70-Niederlage seines Teams bei den Baskets aus Oldenburg. "Ich bin zufrieden mit meiner Mannschaft", sagte der ehemalige Bundestrainer mit ironischem Ton. "Ich bin sehr zufrieden." Denn Pesic ist alles andere als zufrieden mit seinen Basketballern. Vor dem fünften Halbfinalspiel gegen Oldenburg am Donnerstag (19.30 Uhr/Sport1) wird er deutliche Worte an seine Spieler richten.

Denn der Titelfavorit gab eine 2:0-Führung in der Best-of-Five-Serie gegen die Oldenburger leichtfertig aus der Hand. Neben seiner Mannschaft hatte Pesic die Schuldigen für die zweite Pleite nacheinander schnell ausgemacht: Die drei Schiedsrichter. "Über sie darf ich gar nichts sagen", merkte der 64-jährige Basketball-Trainer an. "Sonst komme ich vielleicht direkt ins Gefängnis."

21 Punkte in Folge

Allerdings lag es weniger an den Unparteiischen, dass die Münchner im dritten Viertel von den furiosen Gastgebern förmlich an die Wand gespielt wurden und machtlos 21 Oldenburger Punkte in Serie schlucken mussten. Vielmehr war es die Mannschaft von Trainer Sebastian Machowski, der nach der Halbzeit fast alles gelang. "So ein Viertel habe ich wOhl noch nie erlebt", sagte der Baskets-Coach. "Wir haben über sieben Minuten keinen Punkt zugelassen und uns einen Vorsprung erarbeitet."

Nicht nur deswegen liegt der psychologische Vorteil nun aufseiten der Niedersachsen. Nach Bonn (2003 gegen Leverkusen) und Leverkusen (2000 gegen Frankfurt) könnten die Oldenburger das dritte Team in der Playoff-Geschichte der Bundesliga sein, das einen 0:2-Rückstand in der Serie noch umbiegen konnte. "Ich denke schon, dass wir nun im Vorteil sind", meinte Machowski. "Die Mannschaft weiß, dass sie die teuren und hochtalentierten Bayern jetzt schlagen kann."

Während die Bayern und Oldenburg um den Finaleinzug noch streiten, kann ALBA Berlin auf dem Sofa den kommenden Gegner studieren. Der achtfache deutsche Meister entschied nach dem 69:61-Sieg bei den Artland Dragons die Serie bereits nach vier Partien mit 3:1 für sich.
"Ich bin stolz auf mein Team. Wir stehen verdient im Finale", erklärte ALBA-Trainer Sasa Obradovic.

Nach dem Pokalsieg besitzen die Hauptstädter weiterhin die Chance auf das fünfte Double der Vereinsgeschichte. Und das in einer Saison, vor der im vergangenen Sommer vier Leistungsträger zum FC Bayern wechselten. "Wir haben bei Null angefangen", sagte Ex-Profi Obradovic. "Daher haben wir bereits jetzt eine gigantische Saison gespielt."

(dpa)
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