Nationalmannschaft Kramer: Unentschieden beim Schnick-Schnack-Schnuck

Mönchengladbach · Christoph Kramer staunte. Marco Reus war gefoult worden und wurde während des Spiels gegen Schottland von DFB-Teamarzt Dr. Müller-Wohlfahrt behandelt. Das Spiel ruhte, Kramer hatte den Ball unter dem Arm. Plötzlich stand der Schotte James Morrisson neben ihm und begann Schnick-Schnack-Schnuck zu spielen. "Wir wussten beide nicht, wer nun den Ball bekommt. Da fing er an mit Schnick-Schnack-Schnuck. Ich habe einfach mitgemacht", erzählte Kramer gestern im Gespräch mit unserer Zeitung. Er wählte die Schere - wie auch der Schotte. Das Spielchen endete Unentschieden. Doch den Ball bekam Deutschland. "Es gab ja Freistoß für uns", sagte Kramer, der gegen die Briten wie schon gegen Argentinien 90 Minuten durchspielte.

Der Mönchengladbacher saugt die Zeit beim Nationalteam auf wie ein Schwamm - und verwandelt das Erlebte in pure Energie. "Im Fußball ist vieles Kopfsache. Wenn man Titel gewinnt und im Nationateam dabei ist, gibt das viel Selbstvertrauen", sagte Kramer. Gestern war Kramer in Köln bei einem Fototermin für Panini. Auch im Borussen-Team hat er ein anderes Standing. "Vor einem Jahr kam ich aus der zweiten Liga, Klar wird man anders wahrgenommen, wenn man beim WM-Sieg dabei war", sagte Kramer. Er spricht mehr auf dem Platz, das hat ihm Trainer Lucien Favre aufgetragen. Kramer soll ein Anführer sein. Auch im nächsten Bundesligaspiel der Borussen gegen Schalke am Samstag. "Es ist das Topspiel unter Flutlicht, das ist klasse", sagte Kramer.

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort