Play-offs kaum noch erreichbar DEL-Saison endet für Kölner Haie schon am 1. März

Für die Kölner Haie ist die DEL-Saison so gut wie gelaufen. Theoretisch kann der Einzug in die Pre-Play-offs zwar noch geschafft werden, realistisch ist das nicht.

 Niklas Sundblad darf trotz der sportlichen Misere wohl in Köln weitermachen — und denkt schon wieder an die Meisterschaft.

Niklas Sundblad darf trotz der sportlichen Misere wohl in Köln weitermachen — und denkt schon wieder an die Meisterschaft.

Foto: dpa, jai

Wir. Atmen. Eishockey. Mit diesem Slogan machen die Kölner Haie Werbung für sich, dabei ist der Mannschaft schon lange die Luft ausgegangen. Es besteht noch eine Minimalchance, dass der achtmalige Meister den letzten offenen Platz für die Pre-Play-offs erreicht. Richtig dran glauben will im Umfeld aber niemand. Der Klub kann sich den Planungen für die nächste Saison widmen.

Nach dem grausamen Wochenende mit der Abfuhr gegen Hamburg (1:4) und der unnötigen Pleite gegen Iserlohn (3:4 n.P.) bekamen die Spieler zwei Tage frei. Und so verfolgten die Profis wenigstens ausgeruht, wie am Dienstagabend das Schicksal seinen Lauf nahm. Die Krefeld Pinguine lösten ihre Pflichtaufgabe gegen Schlusslicht Schwenningen problemlos (6:1). Der Konkurrent ist bei fünf Punkten Vorsprung und noch zwei ausstehenden Spielen fast durch.

"Die Situation wird dadurch jetzt nicht leichter", sagte Nick Latta dem Express. Noch will der Stürmer nicht aufgeben. Das darf er auch nicht, gerade nach den durch und durch enttäuschenden vergangenen Monaten. "So lange die Play-offs rechnerisch drin sind, glauben wird daran", meinte der Deutsch-Kanadier. Latta bleibt nichts anderes übrig, als nach dem letzten Strohhalm zu greifen.

Rechnerisch ist die Ausgangslage einfach. Zwei Siege müssen zum Ende der Hauptrunde in der Deutschen Eishockey Liga (DEL) für die Haie her, am besten jeweils nach 60 Minuten, damit es sechs Punkte gibt. Dazu müssten die Pinguine zweimal verlieren.

Die Verantwortlichen können an fünf Fingern abzählen, dass es wohl nichts mehr wird. Und deshalb geht es nun schon darum, die Lehren aus einer auf und neben dem Eis völlig verkorksten Saison zu ziehen. Einiges ist schief gelaufen beim KEC, der die Fans in vielerlei Hinsicht in ungläubiges Staunen versetzte.

Nach nur acht Spielen (sechs Niederlagen) musste Uwe Krupp gehen, dabei spielte es keine Rolle, dass der frühere Bundestrainer das Team zuvor zweimal ins DEL-Finale geführt hatte und es viele Verletzte gab. Unter Niklas Sundblad sollte alles besser werden, der Plan ging nicht auf — trotz entspannterer Personalsituation.

Der Schwede, einst als Spieler Meister mit den Haien (2002), bekam die Mannschaft nicht auf Kurs und wird verantworten müssen, dass Köln in der K.o.-Runde fehlen wird. Es wäre erst das dritte Mal seit Einführung der Play-offs vor 35 Jahren.

Dass Sundblad, in Köln zwei Jahre Krupp-Assistent und in der abgelaufenen Saison Meistermacher beim ERC Ingolstadt, weitermachen soll, überrascht unter den gegebenen Umständen. Schon jetzt formuliert der 42-Jährige große Ziele, es sind die gleichen wie im vergangenen Sommer. "Wir arbeiten Tag und Nacht, um den Fans ein Team bieten zu können, das Meister werden kann", sagte Sundblad dem Express.

Der Blick geht frühzeitig nach vorn. Ein weiteres Seuchenjahr will bei den Haien niemand erleben, auch Geschäftsführer Peter Schönberger nicht: "An der kommenden Saison werden wir uns alle messen lassen."

(sid)
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