Vierkampf um kanadischen Juniorentitel Draisaitl will seine Saison mit dem Memorial Cup vergolden

Ausnahmetalent Leon Draisaitl kämpft ab Freitag um den kanadischen Juniorentitel, den legendären Memorial Cup. In Quebec winkt dem 19-Jährigen die zweite Trophäe des Jahres.

Eishockey, NHL: Das ist Leon Draisaitl - Edmonton Oilers, German Gretzky
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Das ist Leon Draisaitl

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Foto: dpa/Chris Brown

Leon Draisaitl brennt auf Quebec. Das Ausnahmetalent wartet sehnsüchtig darauf, endlich in den Vierkampf um den legendären Memorial Cup eingreifen zu können. "Das ist eines der größten Eishockey-Turniere der Welt. Eine Riesennummer für jeden dort", sagte der 19-Jährige.

Seit 1919 wird der kanadische Juniorentitel ausgespielt. In diesem Jahr findet die 97. Auflage statt, Draisaitl ist mit seinen Kelowna Rockets dabei und könnte die begehrte Trophäe als dritter Deutscher nach Philipp Grubauer (Windsor/2010) und Konrad Abeltshauser (Halifax/2013) holen.

Ein Erfolg würde ihm enorm viel bedeuten, daran lässt Draisaitl keinen Zweifel aufkommen. "Es wäre mit Sicherheit einer der größten Titel, die ich gewinnen würde", sagte der gebürtige Kölner. Einfach wird es nicht, Kelowna streitet sich mit drei anderen Teams um den wichtigsten Nachwuchstitel im Eishockey-Mutterland.

Als Sieger der Western Hockey League (WHL), einer von drei Juniorenligen, haben sich die Rockets für das Turnier qualifiziert. Die Gegner sind Gastgeber Quebec Remparts sowie die beiden anderen Champions Rimouski Oceanic (QMJHL) und Oshawa Generals (OHL).

In einer Gruppenphase spielt zunächst jeder gegen jeden, die beste Mannschaft zieht direkt ins Endspiel ein, der Zweit- und Drittplatzierte ermitteln in einem K.o.-Duell den Gegner. Los geht es für Kelowna am Freitag gegen Quebec.

Draisaitl hat die Chance, seine Saison nach einem schlechten Beginn zu vergolden. 37 Spiele hatte der NHL-Neuling für die Edmonton Oilers gemacht, dann schickte ihn der fünfmalige Stanley-Cup-Sieger zurück zu den Junioren.

Was folgte, war ein Beweis seiner Klasse. Draisaitl holte nicht nur den WHL-Titel, der Center wurde auch noch als wertvollster Spieler (MVP) der Finalserie gegen die Brandon Wheat Kings (4:0) ausgezeichnet.

Nach dem Karriereknick zeigte der Nationalspieler, dass er im NHL-Draft 2014 nicht ganz zu Unrecht als Nummer drei ausgewählt worden war, so früh wie kein anderer Deutscher.

Draisaitl glaubt, dass ihn die Erfahrung in Kelowna schon jetzt weitergebracht hat. Auch mit Blick auf die kommende NHL-Saison. "Es ist eine Umstellung, aber ich fühle mich sehr wohl hier", sagte der Profi. Die Zeit am Lake Okanagan habe seiner Entwicklung geholfen.

Der Sohn des ehemaligen deutschen Nationalspielers Peter Draisaitl nimmt einiges mit, wenn es im Sommer zur Vorbereitung wieder Richtung Edmonton geht. "Ich denke, es war gut für mich. Mein Selbstbewusstsein ist sehr groß. Und dann noch eine Meisterschaft zu gewinnen, ist etwas ganz besonderes", findet der Youngster. Nun soll eine weitere hinzukommen.

(sid)
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