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Fortuna Düsseldorf Reck: "Es geht nur um das Wohl der Fortuna"

Sandhausen · Beim 3:0 in Sandhausen darf Ersatztorhüter Rensing ran. Trainer Köstner ist weiter krank, Fink erleidet Kreuzbandriss.

Sandhausen - Fortuna: Einzelkritik
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Die Gegensätze könnten kaum ausgeprägter sein. An der Eckfahne, vor dem Gästefanblock des schnuckligen Hardtwaldstadions von Sandhausen, tanzen die Profis von Fortuna Düsseldorf ausgelassen Pogo mit ihren Fans. Stammtorhüter Fabian Giefer drückt seinen Vertreter Michael Rensing dabei so heftig an seine Brust, dass bei beiden akute Sturzgefahr herrscht. Auf dem Zaun, einige Meter über dem Geschehen, gibt Michael Liendl, der überragende Spieler beim 3:0-Erfolg gegen den SV Sandhausen, mit einem Megafon in der Hand den Takt dazu an.

Ein paar Meter abseits wird die Kehrseite des Erfolgs sichtbar. Stürmer Charlie Benschop humpelt in die Kabine, die lädierte Wade dick bandagiert. "Es tut höllisch weh", sagt der Niederländer, das neueste Opfer der Serie Düsseldorfer Muskelverletzungen. Aber wenigstens kann er noch allein gehen — im Gegensatz zu Oliver Fink, der mit dem rechten Bein überhaupt nicht mehr auftreten kann. Der Vertretungs-Kapitän hat einen Kreuzband- und Innenbandriss erlitten, fällt mindestens ein halbes Jahr aus.

"Es kommt nicht auf Namen, sondern auf Taten an"

Fortuna Düsseldorf: Oliver Fink verletzt sich in Sandhausen
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Kreuzbandriss bei Fortunas Oliver Fink

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So schön herausgespielt der Sieg im kleinsten Zweitliga-Ort ist, so teuer erkauft ist er auch. Zwei neue Verletzte — als wenn Fortuna nicht zuvor schon genug davon gehabt hätte. "Natürlich tut uns das weh, Charlie und Finki sind wichtig für uns", sagt Interimstrainer Oliver Reck. "Aber wir werden auch das auffangen. Wir haben einen großen und guten Kader. Es ist egal, wer spielt, es kommt nicht auf Namen, sondern auf Taten an." Wer mag, darf diesen Satz auch auf den Trainerposten beziehen. Chefcoach Lorenz-Günther Köstner geht es weiterhin nicht besser, seine Krankschreibung wurde bis zum 30. April verlängert. Die Untersuchungen, was eigentlich mit dem 62-Jährigen los ist, dauern an — und solange tut eben Reck, was getan werden muss.

Im Moment heißt das: Der etatmäßige Torwarttrainer fährt als Vertretungs-Chef die Punkte ein. Rechnet man die Zeit im Dezember hinzu, als Reck seinen beurlaubten Kumpel Mike Büskens ablöste, hat der 49-Jährige nun in sechs Zweitliga-Partien die Fortuna gecoacht. Seine Bilanz: Fünf Siege, eine Niederlage, und die auch noch unglücklich mit 2:3 im Heimspiel gegen Tabellenführer Köln. 15 von 18 möglichen Punkten, 14:6 Tore. Ein Bewerbungsschreiben? Davon will Reck nichts wissen. "Es geht hier nur um das Wohl der Fortuna", sagt er und lässt die Ergebnisse für sich sprechen.

Belohnung für Rensing

Inzwischen weiß jeder, dass der Vorstand den gebürtigen Frankfurter nach Köstners Rückkehr — wann immer die sein wird — nicht ins zweite Glied zurückschieben kann. Eine Teamvariante mit Denker Köstner und Motivator Reck ist wohl die einzige Lösung, doch bis es soweit ist, holt Reck alles aus Fortuna heraus. Und er verteilt geschickt Zückerchen, so wie in Sandhausen mit der Nominierung von Ersatzkeeper Rensing. "Michael hat sich stets sehr professionell verhalten, engagiert und leistungsstark trainiert", erklärt Reck, "das war jetzt die Belohnung."

So wie sich Fortuna für ihre offensive, spritzige Vorstellung belohnte. Natürlich war es ein bisschen Glück, dass Schiedsrichter Robert Hartmann beim Stande von 0:1 ein elfmeterreifes Foul von Bruno Soares an Ranisav Jovanovic übersah, dafür hätten die Sandhäuser Manuel Riemann und Seyi Olajengbesi in der neunten Minute zwingend Rote Karten sehen müssen. Nach dem 0:2 waren der Torhüter und der Abwehrchef massiv aneinandergeraten, gingen sich gegenseitig an die Gurgel, so dass der Düsseldorfer Benschop die Streithähne trennen musste. "Glauben Sie mir", sagt Oliver Reck dazu ganz ruhig, "wenn es diesen Elfer gegeben hätte, hätten wir trotzdem gewonnen. Ganz sicher."

Irgendwie glaubt man es ihm.

(RP)
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