Manager von Bayer Leverkusen Boldt schließt Zugänge im Winter aus

Leverkusen · Der Manager der Werkself will bis zum Ende der Wechselfrist keine neuen Spieler verpflichten. Der Kader sei breit genug und die Sommerzugänge voll integriert. Für das Duell mit dem FC Bayern am Freitag ist Bayer 04 gewappnet.

 Last-Minute-Verpflichtungen wie die von Panagiotis Retsos (l.) und Lucas Alario (r.) vergangenen Sommer schloss Manager Jonas Boldt aus.

Last-Minute-Verpflichtungen wie die von Panagiotis Retsos (l.) und Lucas Alario (r.) vergangenen Sommer schloss Manager Jonas Boldt aus.

Foto: Imago (Kombo: RPO)

Wenn sich am 31. Januar pünktlich um 18 Uhr das Winter-Transferfenster in Deutschland schließt, dürfte Bayer 04 wohl kaum für große Schlagzeilen sorgen. Jonas Boldt, Manager des Werksklub, hat ausgeschlossen, noch einmal auf dem Transfermarkt aktiv zu werden. "Der Kader ist breit genug. Zudem halte ich nicht viel von Transfers im Winter", sagt er.

Vergangenen Sommer hatte Leverkusen auf der Zielgeraden der Transferperiode insgesamt 36,5 Millionen Euro für das griechische Talent Panagiotis Retsos sowie den argentinischen Nationalstürmer Lucas Alario ausgegeben. "Alle vier Transfers, die wir im Sommer getätigt haben - auch Sven Bender und Dominik Kohr - gefallen mir sehr gut", betont Boldt. "Es war natürlich schade, dass Retsos und Alario die Vorbereitung verpasst haben und erst später zum Team gestoßen sind." Beide Spieler seien aber mit langfristigen Verträgen ausgestattet und hätten sich "sehr gut integriert". Dass sie nicht alle Spiele gemacht haben, sei kein Problem. Boldt: "Die Konkurrenz in der Mannschaft ist groß. Wir brauchen jeden Spieler. Jetzt müssen wir in der Rückrunde da weitermachen, wo wir in der Hinrunde aufgehört haben."

In Verlauf der ersten Saisonhälfte schob sich Leverkusen nicht zuletzt dank der Tore und Vorlagen des Jamaikaners Leon Bailey in der Tabelle bis auf den vierten Rang vor. Zum Rückrundenstart am Freitag gegen München (20.30 Uhr) hat das Team nun die Chance, sich mit einem Sieg zumindest für eine Nacht auf den zweiten Rang vorzuarbeiten. Anfragen für Shootingstar Bailey, der zuletzt seinen Wunsch bekräftigte, irgendwann in die englische Premier League wechseln zu wollen, habe Boldt nicht erhalten. Dass Spieler, die unzufrieden mit ihrer Einsatzzeit seien, den Klub in den kommenden Wochen noch verlassen könnten, hält der 35-Jährige indes für "nicht ausgeschlossen".

Sein Wechsel von der Tribüne auf die Trainerbank, von wo aus er seit dem 4. Spieltag die Partien beobachtet, hat sich derweil ausgezahlt. Lediglich eine Niederlage hat Bayer 04 seitdem kassiert. Die aktuelle Erfolgsserie aber allein an der Präsenz des Managers festzumachen, wäre freilich nicht richtig. "Wenn das mal so einfach wäre", sagt Boldt und lacht. "Es war eine Entscheidung, die wir gemeinsam getroffen haben und keine populistische Maßnahme." Gewiss habe er etwas Eingewöhnungszeit gebraucht, doch inzwischen habe er sich an die neue Perspektive - Bank statt Tribüne - gewöhnt. "Von oben sieht man besser, dafür bekommt man unten das Tempo mehr mit. Es gibt diesbezüglich sicher Vor- und Nachteile, aber im Sinne der Sache ist es auf jeden Fall die richtige Entscheidung."

Trainer Heiko Herrlich ist derweil damit beschäftigt, sein Team auf den FC Bayern vorzubereiten. Gestern ließ er seine Profis überwiegend Kopfbälle trainieren. Das Duo Charles Aránguiz und Alario ging aus dem teaminternen Wettbewerb als Sieger hervor. Die Entscheidung, nicht ins Wintertrainingslager gefahren zu sein, sei die richtige gewesen, betonte Herrlich: "Ich bin froh, dass wir in Leverkusen geblieben sind."

Sollte die Werkself ihre Form aus den vergangenen Monaten im Winter konserviert haben, dürfte die Herrlich-Elf auch gegen den Rekordmeister nicht chancenlos sein.

(sb)
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