Bayer Leverkusen Derby-Provokationen: Polizei erwischt drei Sprayer

Leverkusen/Köln · Eine Woche vor dem Derby zwischen Bayer Leverkusen und dem 1. FC Köln ( Samstag, 15\.30 Uhr/Live-Ticker) sind einige Fans der beiden Vereine bereits auf verschärftem Konfrontationskurs. Nach Graffiti-Schmierereien nahe der BayArena an der Bismarckstraße und in Köln-Mitte, nahe Hyatt, wird von der Polizei ermittelt: Am Wochenende wurden zumindest drei Leverkusener Tatverdächtige identifiziert.

 Als sie versuchten, dieses Graffiti zu übermalen, wurden drei Tatverdächtige von der Polizei erwischt.

Als sie versuchten, dieses Graffiti zu übermalen, wurden drei Tatverdächtige von der Polizei erwischt.

Foto: Miserius

Eine Woche vor dem Derby zwischen Bayer Leverkusen und dem 1. FC Köln (Samstag, 15.30 Uhr/Live-Ticker) sind einige Fans der beiden Vereine bereits auf verschärftem Konfrontationskurs. Nach Graffiti-Schmierereien nahe der BayArena an der Bismarckstraße und in Köln-Mitte, nahe Hyatt, wird von der Polizei ermittelt: Am Wochenende wurden zumindest drei Leverkusener Tatverdächtige identifiziert.

Leverkusener Anhänger hatten eine Mauer unterhalb der Hohenzollernbrücke in Köln mit dem Schriftzug "Ultras Lev" beschmiert. An der gläsernen Lärmschutzmauer der Autobahnbrücke auf der Bismarckstraße, unweit der Leverkusener BayArena, tauchte dann am Wochenende das Graffiti "1. FC Köln" auf. Ausgerechnet in Sichtweite der Heimat des Leverkusener Bundesligisten.

Das verstanden wiederum einige Bayer 04-Anhänger als Aufruf zur Gegenmaßnahme. Am Sonntagabend wurden von der Polizei offensichtliche Bayer 04-Fans dabei erwischt, wie sie den Schriftzug der Kölner übermalten. Was auch gelang, wie sich am Montag zeigte.

Etwa 20 Personen versuchten beim Auftauchen der Streifenwagen zu flüchten, wurden von den Polizeibeamten allerdings unter anderem in Höhe von McDonalds, Bismarckstraße, gestoppt. Die Beamten setzten drei Personen fest, wie ein Polizei-Sprecher unserer Redaktion bestätigte. Gegen die drei Sprayer wurde Anzeige wegen Sachbeschädigung erstattet, die Ermittlungen dauern an.

Die Polizei forderte zur Beweissicherung noch in der Nacht von der Leverkusener Feuerwehr eine Drehleiter an, um auf dem kleinen Sims der Autobahnbrücke nach Spuren zu suchen. Sichergestellt wurde dabei unter anderem eine Farbrolle. Möglicherweise traf die Malaktion auch unbeteiligte Autofahrer: Die Fahrbahn der Bismarckstraße war unterhalb der A1-Brücke am Montag von roten Flecken gezeichnet.

Zudem kursiert ein Bild beim Messenger "WhatsApp", das eine deutliche Sprache spricht. Es zeigt einen möglicherweise echten Kopf eines Geißbocks mit einer Fahne der Kölner Ultras-Gruppierung "Wilde Horde" im Maul. Es sei nicht auszuschließen, dass es in den kommenden Tagen zu weiteren Provokationen kommt, so die Polizei.

Die Rivalität zwischen Fans beider Vereine hatte in der Vergangenheit immer wieder für Schlagzeilen gesorgt. Trauriger Höhepunkt war der brutale Angriff im April 2012 auf den damaligen Leverkusener Verteidiger Michal Kadlec durch FC-Hooligans in einer Kölner Diskothek. Das Landgericht Köln hat deshalb zwei Männer im März diesen Jahres unter anderem dazu verurteilt, eine Schadenssumme von 100 000 Euro an Bayer 04 zu zahlen. Dies soll die Ausfallzeit des kranken Spielers ausgleichen. Die beiden Verurteilten hatten den damaligen Bayer-04-Profi Michael Kadlec in der Nacht vom 21. auf den 22. April 2012 beim Verlassen einer Kölner Diskothek zusammengeschlagen und ihm das Nasenbein gebrochen.

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