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Mönchengladbach Polizei und 1. FC Köln sprechen sich nach Demo aus

Mönchengladbach · Nach öffentlich ausgetragenem Streit über den Polizeieinsatz am Rande des Derbys trafen sich Polizeipräsident Wiesselmann und FC-Präsident Spinner am Freitag in Rheydt zum Austausch. Die gegensätzlichen Positionen aber bleiben.

 FC-Präsident Werner Spinner (links) und Polizei-Präsident Mathis Wiesselmann trafen sich gestern zur Aussprache am Harmonieplatz.

FC-Präsident Werner Spinner (links) und Polizei-Präsident Mathis Wiesselmann trafen sich gestern zur Aussprache am Harmonieplatz.

Foto: Isabella Raupold

Die Fan-Demo vor dem letzten Derby in Mönchengladbach und der Großeinsatz der Polizei beschäftigen weiter sowohl Fußballklub wie auch Polizei. Gestern trafen sich in Rheydt Mathis Wiesselmann, Gladbacher Polizeipräsident, und Werner Spinner, Präsident des 1. FC Köln, um einerseits den Einsatz vom 20. Februar zu besprechen und andererseits die darauf folgende Auseinandersetzung beizulegen. "Es ist gut, dass wir jetzt einen Gesprächsfaden haben", sagte Wiesselmann nach der Zusammenkunft mit Spinner. "Wir werden künftig vor Spielen telefonieren und unsere gegenseitigen Einschätzungen mitteilen."

Zuvor hatte der Präsident des FC mit seiner Einschätzung zum Polizeieinsatz nicht gerade Begeisterungsstürme im Gladbacher Polizeipräsidium ausgelöst. Spinner hatte der Polizei vorgehalten: "Beim friedlichen Marsch unserer Fans durch Mönchengladbach-Rheydt aus Protest gegen personalisierte Tickets kamen auf jeden Demo-Teilnehmer zwei Polizisten. Für derart übertriebene Einsätze habe ich kein Verständnis." Bei der Demo im Februar waren vor dem Derby rund 600 Fans durch Rheydt gezogen, davon rund 380 gewaltbereit. 47 Kölner Hooligans konnten damals trotz Bereichsbetretungsverbots für Mönchengladbach ihr Grundrecht zu demonstrieren wahrnehmen.

Wiesselmann bekräftigte gestern erneut: "Der Einsatz war notwendig." Neun Hundertschaften der Polizei und zwei von der Bundespolizei hatten im Februar die Demonstration begleitet. Ein Hubschrauber war von Köln bis Mönchengladbach permanent über dem Zug geflogen, mit dem die Fans anreisten, über Rheydt ein weiterer Hubschrauber. Pferdestaffel, Hundeführer, zwei Wasserwerfer - die Polizei hatten alles aufgeboten, was der Fuhrpark hergibt.

Die Kosten dafür waren immens. Allein die Überstunden von mehr als 1000 Beamten schlugen nach Informationen unserer Redaktion mit mehr als 300.000 Euro zu Buche. "Das war notwendig, wir hatten konkrete Erkenntnisse über Gefährdungslagen", betonte Wiesselmann gestern. "Wir würden solche Einsätze mit sehr viel weniger Polizei solche Einsätze begleiten und würden diese Polizeistunden gerne in die Bekämpfung von Kriminalität investieren als in die Begleitung von Versammlung."

FC-Präsident Werner Spinner, dessen Mutter aus Rheydt stammt, wie er gestern betonte, sagte: "Das Gespräch war wichtig, denn es gab unterschiedliche Auffassungen über den Protest und den Einsatz in Rheydt. Die haben wir aufgeklärt. Wir werden uns in Zukunft noch enger absprechen." In dem Gespräch wurde allerdings auch deutlich, dass die grundsätzlichen Positionen weiter auseinander liegen. Der FC betonte, es sei das Ziel, die Polizeipräsenz zurückzufahren. Wiesselmann entgegnete: "Wenn die Lage es notwendig macht, werden wir auch weiter mit so großem Personaleinsatz arbeiten müssen."

Bezirksvorsteherin Barbara Gersmann rief Spinner dazu auf, der FC müsse den Fans soweit möglich klarmachen, dass eine solche Demonstration in Mönchengladbach nicht wieder stattfinden solle. Christoph Hartleb, Vorsitzender des Rheydter Citymanagements, sagte Spinner: "Es ist schade, dass Sie sich über die Polizeipräsenz beschweren."

(RP)
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