Borussia Mönchengladbach Finale Gedanken
Mönchengladbach · Für Borussia-Fans gehörte zum Pokalfinale am Samstag die Wehmut. Denn "eigentlich", so war in den sozialen Netzwerken oft zu lesen, "hätten wir jetzt in Berlin sein sollen" (was aber das verlorene Halbfinale gegen Frankfurt verhinderte).
Da war er also wieder, der Konjunktiv dieser Saison. An Tagen wie diesen kommt ganz natürlich nochmal die Frage auf: Was wäre gewesen, wenn … Wenn Borussia Platz sieben noch geschafft hätte mit einer besseren Punktausbeute im Schlussspurt, dann wäre sie jetzt international dabei.
So aber ist es nun der SC Freiburg, der dem BVB die Teilnahme an der Europa-League-Qualifikation verdankt. Bekannt war das vorab, doch wenn es soweit ist, dann krabbelt das Gefühl nochmal hoch: Das hätten wir auch haben können.
Nun werden die Fatalisten unter den Gladbachern mit Verweis auf viele Beispiele aus der Vergangenheit (Büchsenwurf, Pfostenbruch, seltsame Pfiffe, Elfmeterdramen etc.) sagen: Hätten wir die Chance gehabt, hätte Frankfurt gewonnen. Das ist Gladbachs Gesetz, das Borussia mit einem gewissen Murphy gemein hat: Was schiefgehen kann, geht schief. So kann man das schale Gefühl, nochmal etwas verpasst zu haben, einfach wegdenken: Hätte eh nicht geklappt.
Was das Finale inhaltlich zeigte: Erstens ist Frankfurt tatsächlich schwer zu bespielen, zweitens aber auch durch Elfmeter zu besiegen. Und was wäre möglich gewesen, wenn Borussia das getan und in diesem Finale gestanden hätte an diesem herrlichen Sommertag in Berlin? Das sind finale Gedanken mit vielen Ansätzen. Einer ist der vierte Pokalsieg. Was solche Denkmodelle den Borussen bringen? Wehmut, sonst nichts. Aber die gehört an Final-Tagen dazu, bei denen, die das Finale verpasst haben.