Borussia Mönchengladbach Kruse und Hahn - Torgefahr aus dem Norden

Mönchengladbach · André Hahn grinste. "Zwei Norddeutsche schlagen den Hamburger SV" – ja, das gefiel dem Rechtsaußen von Borussia Mönchengladbach. "Eine schöne Überschrift", sagte Hahn mit seinem deutlich hörbaren norddeutschen Akzent.

 Max Kruse (l.) und André Hahn verstehen sich auf dem Platz schon sehr gut.

Max Kruse (l.) und André Hahn verstehen sich auf dem Platz schon sehr gut.

Foto: ap

André Hahn grinste. "Zwei Norddeutsche schlagen den Hamburger SV" — ja, das gefiel dem Rechtsaußen von Borussia Mönchengladbach. "Eine schöne Überschrift", sagte Hahn mit seinem deutlich hörbaren norddeutschen Akzent.

Dass er die Vorlage gab zum Tor des Kollegen Kruse und die beiden Profis so den 1:0-Sieg gegen die Hanseaten möglich machten, war indes statistisch keine Überraschung. Denn Kruse, geboren in Reinbek bei Hamburg, und Hahn, dessen Heimat die niedersächsische Kleinstadt Otterdorf an der Elbmündung ist, haben eine richtig gute persönliche Bilanz gegen den HSV. Kruse gewann fünf seiner sieben Spiele, die anderen endeten unentschieden. Hahns Ausbeute gegen den Klub, bei dem er in den Anfängen seiner Karriere keine echte Chance bekam, ist noch besser: vier Spiele, vier Siege.

Dass er am Tag nach dem Spiel einige SMS seiner Kumpels aus dem hohen Norden bekam, hatte er schon am Abend zuvor geahnt. Denn viele davon halten zum HSV. So konnte Hahn ausgiebig feixen. Doch nicht nur darum gefiel ihm der zweite Heimerfolg der Saison. "Der Sieg ist wichtig, weil wir vorher einige Unentschieden hatten und jetzt gut dastehen", sagte Hahn. Kruse, der nach Hahns Flanke zunächst den Pfosten traf und den Ball dann in bester Gerd-Müller-Manier im Liegen ins Netz bugsierte, sah es ähnlich. "Wir haben keines unserer neun Pflichtspiele verloren, das spricht für eine geschlossene Teamleistung, die neun Punkte, die wir in der Bundesliga haben, sind eine gute Zwischenbilanz", befand Kruse.

Kruse lobt die gesamte Mannschaft

Kruse und Hahn waren die vordergründigen Matchwinner. Doch Kruse verwies darauf, dass der Sieg auch einer der Defensive sei. "Natürlich waren André und ich die, die am Tor beteiligt waren. Aber man muss das Lob an die ganze Mannschaft weitergeben. Die Abwehr hat nicht viele Chancen zugelassen. Im Moment haben wir die Qualität, solche Spiele zu gewinnen", betonte Max Kruse.

"1:0 ist ein super Ergebnis", sagte entsprechend Defensivmann Alvaro Dominguez. "Wir haben vorn Leute, die treffen, und hinten halten wir die Null", stellte der Spanier fest. So simpel kann Fußball sein. Drei der fünf Bundesligaspiele blieb Gladbach ohne Gegentor - das ist neben schnellem Angriffsfußball der zweite wesentliche Aspekt des Stils, den Trainer Lucien Favre für seine Mannschaft entworfen hat. In der Summe hat er Borussia damit zu einem Team gemacht, das das Zeug hat, in der Bundesliga oben dabei zu sein, weil es glänzen, aber auch glanzlos siegen kann. Allerdings bleibt es dabei: Die Gladbacher schauen nicht auf das große Ganze - aktuell ist das Platz sechs mit zwei Punkten Rückstand auf den Spitzenreiter, sondern von Aufgabe zu Aufgabe. Und die nächste heißt: SC Paderborn.

Die Ostwestfalen haben sich in ihren ersten Spielen als Bundesligist Respekt erarbeitet. "Wir sind im Soll, die neun Punkte sind eine gute Ausbeute. Aber wenn wir bei den Paderbornern verlieren, liegen wir hinter ihnen", sagte Max Kruse. Weswegen es in der kleinen Benteler-Arena ganz sicher kein gemächlicher Betriebsausflug wird. "Wir werden eine sehr gute Leistung bringen müssen, um dort zu gewinnen", vermutet Kruse. Das allerdings ist die Zielvorgabe für den Samstag. "Wir haben gegen den HSV die drei Punkte zu Hause geholt und wollen jetzt die Englische Woche in Paderborn abrunden", gab Kruse bekannt. Bestenfalls wollen er und André Hahn, das dynamische Duo aus dem Norden, wieder produktiv dazu beitragen und für die nächste schöne Überschrift sorgen.

(RP)
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