Fortuna Düsseldorf Benschop träumt vom FC Chelsea

ESTEPONA · Fortunas Torjäger würde am allerliebsten Nachfolger von Didier Drogba. Doch zunächst stehen für ihn und seine Mitspieler ein paar Tage Basisarbeit im Trainingslager in Spanien auf dem Programm. Der Hinflug war turbulent.

Fortunas erstes Training in Spanien
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Um 12.31 Uhr setzte der Airbus A321 der Fluggesellschaft Air Berlin auf der Landebahn in Malaga auf und brachte damit die Reisegruppe des Fußball-Zweitligisten Fortuna Düsseldorf sicher auf spanischen Boden. Das ist zu Beginn eines Trainingslagers eigentlich keine bemerkenswerte Nachricht - in diesem Fall aber schon. Der gleiche Air-Berlin-Flug AB3224 war nämlich in der Vorwoche über dem französischen Toulouse wegen eines plötzlichen Druckabfalls in der Kabine binnen weniger Sekunden von 10.000 Metern Flughöhe auf 2000 Meter abgesackt. Und an diese Episode musste so mancher in der Maschine denken, als sich ausgerechnet über Frankreich wiederholt stärkere Turbulenzen bemerkbar machten.

Der Düsseldorfer Tross wurde dabei kräftig durchgerüttelt, zudem mussten alle Passagiere zu ihren Sitzplätzen zurückkehren und sich anschnallen. Ein harter Schlag für all diejenigen, die Hummeln im Hintern haben: So musste Axel Bellinghausen, der sich zuvor im Heck des Airbusses sehr angeregt mit einer Gruppe Medienvertreter unterhalten hatte, vom Kabinenpersonal recht nachdrücklich dazu aufgefordert werden, endlich wieder Platz zu nehmen. Abrupt endete so auch das intensive Gespräch zwischen Angreifer Mathis Bolly und Innenverteidiger Jonathan Tah — Bolly hatte sich für den Plausch auf Französisch, der Muttersprache der Väter der beiden, in den Gang neben dem Platz des 18-Jährigen gestellt.

Charlie Benschop bekam von alldem weniger mit, denn der Niederländer genoss lang ausgestreckt die Musikberieselung aus seinen Kopfhörern. Diese strassbesetzten Gerätschaften zogen freilich die besondere Aufmerksamkeit der übrigen Fluggäste auf sich, funkelten sie doch mindestens so stark wie ein Paillettenkleid beim Wiener Opernball. Und nicht nur wegen seiner Kopfhörer ließ Benschop gestern einige Fragezeichen in den Gesichtern zurück, sein Interview mit der niederländischen Zeitung "Algemeen Dagblad" tat ein Übriges. Darin betont der Stürmer: "Feyenoord ist und bleibt mein Klub." Er hoffe, irgendwann einmal das Trikot der Rotterdamer zu tragen.

Fortuna landet in Malaga
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Den konkreten Anlass dieses Wunsches bleiben Benschop und das Blatt ebenso schuldig wie den der anschließenden Aussage: "Am allerliebsten möchte ich der Nachfolger Didier Drogbas bei Chelsea werden." Fortunas Anhänger tun wohl gut daran, diese Sätze zunächst einmal eher als Tagträume denn als konkrete Wechselabsichten zu werten — zumal, da der 25-Jährige immerhin noch erklärt: "Der Fußball in der deutschen Zweiten Liga ist großartig. Fortunas Kader ist toll, und die Fans hier sind im positivsten Sinne völlig verrückt." In den kommenden sieben Tagen kann Benschop in Estepona darauf hinarbeiten, sich einen weiteren Traum - den von der Ersten Bundesliga mit Fortuna — zu erfüllen. Viereinhalb Stunden nach der Landung bat Chefcoach Oliver Reck gleich zur ersten Einheit. Schmerzlich vermisst wurde dabei Christopher Avevor, der wegen seiner anhaltenden Knieprobleme (Einblutung nach einer Knochenprellung) in Düsseldorf blieb. "In der Reha dort ist er besser aufgehoben, weil alle nötigen Geräte zur Verfügung stehen", berichtete Fortuna-Sprecher Kai Niemann.

Avevors Platz nimmt in Spanien Kaan Akca aus der zweiten Mannschaft ein, der im zentralen Mittelfeld defensiv wie offensiv eingesetzt werden kann.

(jol)
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