Fortuna Düsseldorf Madlung muss mit einer Sperre rechnen

Düsseldorf · Fortuna Düsseldorf kommt gegen den Karlsruher SC nicht über ein 1:1 hinaus. Gesprächsthema Nummer eins ist aber nicht Fortunas Leistung oder der seifige Rasenplatz, sondern ein Aussetzer von Innenverteidiger Alexander Madlung.

Fortuna Düsseldorf: Alexander Madlung nach Ellenbogenschlag drei Spiele gesperrt
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Madlung nach Ellenbogenschlag drei Spiele gesperrt

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Foto: Screenshot/Sky

Trainer Friedhelm Funkel hatte sicher nicht an einen Ellenbogenschlag gedacht, als er im Vorfeld der Begegnung von Aggressivität und Kampfgeist sprach. Trotzdem ging Madlung, der in seiner Karriere schon siebenmal vom Platz geflogen ist und damit zu den Rekordhaltern im deutschen Profi-Fußball gehört, mit Gegenspieler Franck Kom im Strafraum der Karlsruher in den Infight. Der Abwehrmann leistete sich kurz vor dem Ende der Begegnung eine Attacke aus dem Nichts, so überflüssig wie ein Kropf.

Es lief die 87. Spielminute, der Ball ruhte. Özkan Yildirim und Lukas Schmitz sprachen über die Ausführung eines Freistoßes von der rechten Seite, Schiedsrichterin Bibiana Steinhaus kümmerte sich um den richtigen Abstand der Mauer — da brannten Madlung ein paar Meter weiter die Sicherungen durch. Der Karlsruher Kom, in der 66. Minute für den Ex-Fortunen Charis Mavrias eingewechselt, ging im Gedränge auf Tuchfühlung mit dem Düsseldorfer. Madlung reagierte mit einem Ellenbogenschlag, traf das rechte Ohr von Kom, der sich fallen ließ.

Madlung sah rot, Steinhaus hingegen gar nichts. Die Tätlichkeit blieb unbestraft. Der Routinier durfte die Begegnung zu Ende spielen. Die Aktion war der negative Höhepunkt einer durchwachsenen Partie des erfahrenen 34-Jährigen, der es eigentlich besser wissen sollte. Schon beim Gegentor, das Florian Kamberi nach einer Ecke mit dem Oberschenkel erzielte, sah der Verteidiger nicht gut aus — er unterlief den Ball.

Madlung, der eigentlich eine verlässliche Größe im Abwehrverbund der Rheinländer ist, erwischte einen gebrauchten Tag. In Erinnerung blieb vor allem der Ellenbogencheck. Auch bei den Twitter-Usern sorgte die Szene für Kopfschütteln. "Madlung muss gesperrt werden. So ein fieses Foul", schrieb ein KSC-Fan. Aber auch Düsseldorfer Anhänger regten sich über die Aktion auf. "3 Spiele für Madlung. Mindestens. Glückwunsch", war zu lesen.

Gemeint ist die zu erwartende Sperre für den Abwehrmann. Denn: Nach Auswertung der TV-Bilder wird wohl der Kontrollausschuss des DFB ermitteln. Da Madlung auch schon vier Verwarnungen gesammelt hat, kommt zudem wahrscheinlich bald eine Gelb-Sperre auf ihn zu. Als Ersatz stünde Robin Bormuth bereit. Madlung ging nach dem Spiel kommentarlos in die Kabine. Ein Sportschau-Interview brach er ab, ohne einen Satz gesagt zu haben.

Trainer Funkel hatte die Szene nicht gesehen. "Wenn ich das getan habe, werde ich auch etwas dazu sagen, jetzt kann ich es nicht", erklärte der 62-Jährige auf der Pressekonferenz. Und KSC-Coach Tomas Oral ergänzte: "Ich weiß nur, dass Franck kein Schauspieler und auch nicht leicht zu fällen ist. Da muss also etwas gewesen sein."

(jado)
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