Fortuna Düsseldorf Die Spieler stehen jetzt unter Beobachtung

Düsseldorf · Beim 1:0-Sieg über die SpVgg Greuther Fürth zeigen die Düsseldorfer viel Leidenschaft und stützen damit Frank Kramers Position.

Fortuna - Greuther Fürth: Reaktionen
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Foto: dpa, kku hak

Das 1:0 über die Spielvereinigung Greuther Fürth war weit mehr als ein gewöhnlicher Sieg — so wichtig die drei Punkte für Fortuna Düsseldorf im Kampf um den Klassenerhalt in der zweiten Liga auch waren. Fortunas Mannschaft hat mit ihrer Darbietung die Trainerfrage beantwortet. Positiv und eindeutig. Sie lieferte keine großartige spielerische Leistung ab, die war aber auch gar nicht gefragt: Es ging um Leidenschaft, Einsatz und Willen, und es ging um den Beweis, dass die Profis bereit sind, mit allem Engagement den Weg ihres Trainers Frank Kramer mitzugehen.

"Wir haben ein Super-Trainerteam", sagte Vizekapitän Julian Koch nach der Partie. "Es kann und darf einfach nicht sein, dass es zur Diskussion steht. Frank Kramer und Peter Hermann machen einen Superjob. Jetzt lag es an uns, das jedem zu zeigen." Dass die Trainerfrage nach dem 1:5-Pokaldesaster in Nürnberg am Dienstag überhaupt aufkam, ist jedoch absolut in Ordnung. Es ging nicht um platte Stimmungsmache, auch nicht um das blinde Befolgen scheinbar feststehender "Gesetze des Geschäfts".

Deshalb war auch die Antwort: "Ja, es ist richtig, mit dem Trainer weiterzumachen" in Kramers Fall eine echte Option, die die Mannschaft dann tatsächlich unterstrich. Zweifel am grundsätzlichen Weg Kramers hatte es in der Klubführung ohnehin nicht gegeben. Dass eine taktische und personelle Neuausrichtung Zeit erfordert, war ihr klar, das war auch realistisch denkenden Anhängern klar. Wenn dann aber ein derart verheerender Rückschlag erfolgt wie in Nürnberg, als die Spieler völlig aus dem Ruder liefen und nur noch die Karikatur eines Fußballteams waren, dann ist es einfach zwingend, alles zu hinterfragen, alles kritisch zu überprüfen.

Entscheidend ist nun, dass die Spieler auf dem gegen Fürth eingeschlagenen Weg weitermachen. Es wird dabei Rückschläge geben, es wird weitere Niederlagen geben — das muss man in einer Saison des Umbruchs hinnehmen. "Es hat sich in der Tabelle nicht viel geändert durch den Sieg", fasste Sportdirektor Rachid Azzouzi zusammen. "Es wird noch eine Weile dauern, bis die neu zusammengestellte Mannschaft wirklich stabil ist. Wichtig war, dass sie den Kampf angenommen und erkannt hat, dass wir nur gemeinsam unten rauskommen."

Doch wirklich nachhaltig ist die Stärkung von Kramers Position nur, wenn sich Peinlichkeiten wie im Pokal nicht wiederholen. Mehr noch als der Trainer stehen in dieser Frage die Spieler unter Beobachtung der Klubführung. "Klar ist, dass wir eine Vorstellung wie in Nürnberg nie wieder abliefern dürfen", betont Azzouzi unmissverständlich. Was dabei mit anklingt: Auch die Verträge von Spielern, die nicht mitziehen können oder wollen, können aufgelöst werden. Vielleicht schon im Winter.

(jol)
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