Fortuna Düsseldorf Funkel nimmt sich den Schiedsrichter vor

Düsseldorf · Fortuna Düsseldorf muss sich dem FC St. Pauli in doppelter Unterzahl geschlagen geben. Kein Wunder, dass Trainer Friedhelm Funkel verärgert war. Der 63-Jährige kritisierte aber nicht seine Spieler, sondern den Unparteiischen.

Fortunas Julian Schauerte schaut den Unparteiischen Benedikt Kempkes entgeistert an.

Fortunas Julian Schauerte schaut den Unparteiischen Benedikt Kempkes entgeistert an.

Foto: Falk Janning

Die Aufregung nach dem Schlusspfiff war groß. Lange hatten die Zuschauer nicht mehr so ein Spektakel in der Esprit-Arena gesehen. Späte Tore, zwei Platzverweise, die schwere Verletzung von Kevin Akpoguma, eine dramatische Endphase. Kein Wunder, dass auch Funkel aufgewühlt war.

Fortunas Trainer kritisierte aber nicht seine Mannschaft, die mit neun Mann 1:3 verloren hatte. Funkel schoss sich auf Referee Benedikt Kempkes ein. "Es war ein sehr aufregendes, sehr hektisches Spiel — und der Schiedsrichter hatte einen großen Anteil daran", sagte Funkel im "Sky"-Interview.

"Er hat sehr unglücklich gepfiffen"

Und der Coach legte nach: "Er hat sehr unglücklich gepfiffen, er hat uns bei vielen Kleinigkeiten enorm benachteiligt." Die erste Gelbe Karte von Adam Bodzek sei beispielsweise keine gewesen, erklärte Funkel. Bodzek hakte nach 39 Minuten gegen Aziz Bouhaddouz nach, beschwerte sich allerdings auch nicht sonderlich über den gelben Karton, den man mit ein wenig mehr Fingerspitzengefühl sicher nicht hätte geben müssen.

Über die zweite Gelbe Karte konnte sich schließlich niemand beschweren. Bodzek, der es mit seiner Routine eigentlich besser wissen müsste, grätschte humorlos den durchstartenden Cenk Sahin um. Kempkes zückte nach 66 Minuten die Ampelkarte. Fortuna gehen in der Defensive so langsam die Spieler aus: Robin Bormuth ist verletzt, Akpoguma auch, Bodzek gesperrt — und André Hoffmann, Torschütze zum zwischenzeitlichen 1:0, holte sich ebenfalls noch einen Platzverweis ab.

Hoffmann sieht "Rot"

Wieder rannte Sahin davon, wieder bremste ihn eine Grätsche. Hoffmann musste nach 82 Minuten die Notbremse ziehen. Folge: "Rot" und ein Freistoß von der Strafraumgrenze, den Christopher Buchtmann zum 2:1 für die Gäste ins Tor jagte. Den Ausgleich hatte zuvor Philipp Ziereis erzielt. In der Nachspielzeit fiel noch der dritte Treffer. In der Fairnesstabelle ist Fortuna mit fünf Platzverweisen mittlerweile auf dem vorletzten Rang angekommen.

Die Niederlage konnte man nun wirklich nicht am Schiedsrichter festmachen. Das sah auch der eingewechselte Marcel Sobottka so: "Wir haben verloren, obwohl wir eigentlich nicht schlecht gespielt haben. Das haben wir im Endeffekt uns alleine zuzuschreiben, ein Schiedsrichter schießt keine Tore — und wir müssen sie besser verhindern."

(jado)
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