Fortuna Düsseldorf Der Fortuna gehen die Spieler aus

Düsseldorf · Fortuna Düsseldorf wird im kommenden Spiel gegen den VfR Aalen am Freitagabend (18.30 Uhr, Live-Ticker) auf einige Verteidiger verzichten müssen. "Seit dem Spiel gegen Ingolstadt ist es wie verhext", sagt Sportvorstand Helmut Schulte.

 Jonathan Tah wird gegen Aalen fehlen, Adam Bodzek möglicherweise auch.

Jonathan Tah wird gegen Aalen fehlen, Adam Bodzek möglicherweise auch.

Foto: Falk Janning

Bei der Fortuna ist es in den vergangenen Wochen trotz der Tabellenplatzierung im sportlichen Nirgendwo nicht still geworden. Der Abgang von Vereinsikone Andreas Lambertz sorgte für Furore, der mögliche Transfer von Torjäger Charlison Benschop erhitzte die Gemüter — und selbst der 120. Geburtstag des Vereins war ein Grund für einen Aufreger: Die Anhänger vermissten nach der spektakulären Pyro-Show am Rhein den erhofften Zuspruch seitens des Vereins.

Diverse sportliche Nachrichten gingen dabei allerdings unter, allzu passend war die Erklärung der Ultras Düsseldorf, bei den restlichen zwei Heimspielen das Team nicht mehr zu unterstützen. Dennoch schaffte es Interimstrainer Taskin Aksoy bei der obligatorischen Pressekonferenz einen Tag vor dem Spiel mit einer Info bezüglich der personellen Situation, alle anwesenden Journalisten zu überraschen. "Wir müssen auf Jonathan Tah, Bruno Soares, Heinrich Schmidtgal, Erwin Hoffer und möglicherweise auch Adam Bodzek verzichten", sagte der Coach.

"Damit beschäftgt man sich ungerne"

Während Tah, Soares und Schmidtgal verletzt ausfallen werden, reist Hoffer aus familiären Gründen in die Heimat. "Adam war angeschlagen, wir müssen nach dem Abschlusstraining mal schauen, ob er mitmachen kann", so Aksoy. Ohne den etatmäßigen Kapitän würden dann sage und schreibe vier von acht Verteidiger aus dem Fortuna-Kader ausfallen. Insgesamt wären es neun Ausfälle für die kommende Partie in der Esprit-Arena.

Schulte, der bereits nach dem Spiel gegen Greuther Fürth auf die Verletzungsprobleme hinwies, redete sich den Frust von der Seele. "Wir sind verletzungstechnisch arg gebeutelt. Das ist nunmal so. In dieser Saison hatten wir bis Ingolstadt keine großen Probleme. Seitdem ist es wie verhext", erklärte der Sportvorstand: "Wir hatten immer zwischen vier bis sieben Profis von den möglichen vierzehn Startspielern, die verletzt fehlten. Damit beschäftgt man sich ungerne, aber für eine aussagekräftige Analyse ist das essentiell."

Eine Erklärung der zahlreichen Verletzten hatte er auch — seine These war aber noch ausbaufähig: "Wenn es nicht läuft, dann erhöht sich auch häufig die Zahl der Verletzten. Wie das zusammenhängt weiß ich nicht. Aber das ist meist so. Die Quintessenz ist: Am besten ist man so erfolgreich wie möglich."

Aksoy wirkt gelassen

Aksoy sah dieser Herausforderung auffallend gelassen entgegen. "Möglicherweise spielt ein ehemaliger U23-Spieler in der Innenverteidigung. Ich bin ganz optimistisch, dass wir das schaffen", erklärte der Coach. Damit spielte er auf einen Einsatz des Ex-U23-Kapitäns Robin Urban an, der seit einigen Wochen beim Profiteam unter Vertrag steht.

Ein wenig Gelassenheit mit einer Prise Galgenhumor war bei dieser Pressekonferenz in der derzeitigen sportlichen Situation allerdings auch essentiell. "Aalen ist Letzter. Das ist aber ähnlich wie gegen Pauli und auch Fürth. Ihnen steht das Wasser bis zum Hals", so Aksoy, der ein müdes Lachen dabei nicht unterdrücken konnte. "Wir müssen deutlich besser spielen. Wir brauchen aber auch das Spielglück. Das muss man auch sagen. Die letzten Heimspiele waren ganz okay diesbezüglich, deswegen bin ich auch ganz optimistisch."

Im Tor wird er wohl erneut Lars Unnerstall den Vorzug geben. Der 1,98-Meter-Hüne, der am vergangenen Spieltag den erkrankten Michael Rensing ersetzte, soll auch nochmal in den Genuss kommen, vor heimischer Kulisse zu spielen. "Es kann gut sein, dass er morgen im Heimspiel im Tor steht", sagte Aksoy. Auch mit dabei wird Benschop sein. Der Topstürmer konnte nach seiner Verletzung wieder beschwerdefrei mittrainieren. Aber für die Startelf wird es noch nicht reichen, er muss zunächst auf der Bank Platz nehmen. Allerdings wird sich Aksoy freuen, wenn diese bei den ganzen Verletzungen nicht komplett verwaist sein wird.

(cfk)
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